Der „Schuldneratlas Deutschland 2012“ der Wirtschaftsauskunftei „Creditreform“ offenbart die Schuldenverhältnisse in der Bundesrepublik. Demnach trägt Online Shopping, vor allem aufgrund der Anonymität, einen großen Teil zur gestiegenen Privatverschuldung bei.
Heute mögliches Multichannel-Einkaufen hat sehr viele Vorteile. Mittlerweile kann man über sein Smartphone bequem Einkäufe in Onlineshops erledigen. Laut der Unternehmensgruppe Creditreform tragen diese Vorteile stark zu dem Anstieg der privaten Verschuldung in Deutschland bei. Der Handelsverband Deutschland (HVD) meldet mit 81 Millionen Online-Ausgaben pro Tag in Deutschland einen starken Anstieg der Multichannel-Nutzung – die Vielen zum Verhängnis werden, wie auch der Leiter der Wirtschaftsforschung von Creditreform Michael Bretz bestätigt.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der privaten Schuldner auf über 6,6 Millionen Bundesbürger gestiegen, die Gesamtverschuldung liegt dabei bei knapp 218 Milliarden Euro mit steigender Tendenz. Zwar sind knapp 65% der Verschuldeten Männer, jedoch nimmt der Anteil weiblicher Schuldner jährlich zu. Die Betroffenen sind in der Regel finanziell nicht fähig für ihre Schulden aufzukommen und haben meist auch in absehbarer Zeit keine Möglichkeit das zu ändern.
Neben der Arbeitslosigkeit, Krankheiten, Scheidungen und anderen Schicksalsschlägen als klassische Schuldenursachen, ist auch „fehlgeleiteter Konsum“, wie Bretz es formuliert, zunehmend ein Problem. Demnach überziehen die Betroffenen ihren von reiner Kauflaune getriebenen Konsum bis in die Überschuldung. Des weiteren hat sich auch der Status-Konsum, d.h. Überkonsum, um soziale oder finanziell Disparitäten zu kaschieren, in manchen Gebieten Deutschlands gefährlich entwickelt. Hauptmotor des Negativtrends ist jedoch das übermäßige Online Shopping. So kaufen viele Leute online Dinge ein, die sie sich nicht leisten können, denn bei den Verbrauchern sinke laut des Schuldneratlas die Hemmschwelle, nicht finanzierbare Käufe zu tätigen. Die Anonymität spiele dabei in der Psyche der Betroffenen einen wichtigen Faktor.
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