Wer im Onlinehandel aktiv ist, hat die Wahl zwischen ganz unterschiedlichen Vertriebskanälen. Soll ein Schwerpunkt auf einen eigenen Webshop gesetzt werden oder ist die Präsenz auf digitalen Marktplätzen lukrativer? Billbee hat sich im Rahmen einer anonymen Befragung diesem Thema gewidmet und stellt die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der einzelnen Vertriebskanäle in einer Infografik anschaulich dar.
Billbee vergleicht bei seiner Befragung die beiden E-Commerce Riesen Amazon und eBay mit den Webshops der einzelnen Händler. Hierbei wurden die Größe der Warenkörbe, die Umsätze, die Anzahl an Bestellungen und die Zahl der jeweiligen Anbieter unter die Lupe genommen. Die Daten wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 erhoben und erfassen somit auch Schwankungen und Entwicklungen, die innerhalb eines Dreivierteljahres auftreten.
Insgesamt wurden 1.000 Händler zu ihren Erfahrungen und Umsätzen im angegebenen Zeitraum befragt. Die Erhebung zeigt deutlich, dass die Onlineshops in vielen Bereichen mit den großen Marktplätzen mithalten können. Allerdings muss beachtet werden, dass die Daten trotz der Vielzahl an teilnehmenden Händlern nicht repräsentativ sind und keinen wissenschaftlichen Anspruch erheben. (Infografik mit diesen Daten am Ende des Artikels)
In Bezug auf die monatlichen Bestellungen hat Amazon die Nase klar vorne. Während bei dem Onlineriesen durchschnittlich 390,8 Bestellungen pro Monat getätigt werden, sind es bei eBay (144,2) und bei den Onlineshops der Händler (165,9) deutlich weniger. Wenn hingegen die Größe des Warenkorbs in den Blick genommen wird, sind die eigenen Onlineshops deutlich effizienter. Hier hat eine durchschnittliche Bestellung einen Wert von 55,82 €, während es bei eBay 32,50 € und bei Amazon 20,80 € sind. Das bedeutet, dass die eigenen Shops der Händler mit weniger Bestellungen mehr Umsätze generieren als die großen Marktplätze. Während Amazon beispielsweise monatlich 8.100,90 € Umsatz pro Händler generiert, sind es in den „echten“ Shops sogar 8204,50 €. ebay ist mit 4.698,70 € wiederum das Schlusslicht. Bei der prozentualen Entwicklung der Verkäufer pro Plattform haben hingegen die großen Marktplätze klar die Nase vorn.
Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass für Händler im E-Commerce kein Weg an einer Multi-Channel-Lösung vorbeiführt. Weder ist es so, dass die großen Marktplätze die eigenen Onlineshops ersetzen, noch genügt es, sich ausschließlich auf den eigenen Webauftritt zu konzentrieren. Zahlreiche Kunden nehmen ihre Bestellungen bei eBay und Amazon vor oder informieren sich hier zumindest über bestimmte Händler und deren Produkte. Somit ist eine Präsenz der Anbieter auf diesen Plattformen unverzichtbar. Hierbei ist aber eine klare Dominanz von Amazon erkennbar. Wer also aus Mangel an Zeit oder Ressourcen nur auf einer zusätzlichen Plattform aktiv sein kann, sollte sich für das Urgestein im E-Commerce entscheiden. Allerdings bedeutet so eine Beschränkung immer auch einen Verzicht auf Reichweite und potenzielle Kunden. Je breiter ein Unternehmen aufgestellt ist und je mehr Vertriebskanäle es für die eigenen Verkäufe nutzt, desto besser.
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