Der spanische Konzern Inditex, zu dem unter anderem Zara, Pull & Bear, und Massimo Dutti gehören, plant eine großangelegte Digitalisierungsstrategie. Zu diesem Zweck nimmt der Konzern in den kommenden drei Jahren eine Milliarde Euro für den Ausbau seiner digitalen Infrastruktur und für die Entwicklung neuer Digitalangebote in die Hand. Allerdings hat die Corona-Krise die Voraussetzungen für diese Pläne ein wenig erschwert.
Pablo Isla, der Konzernchef von Inditex, plant einen umfassenden Konzernumbau. Um dieses Ziel zu erreichen, soll eine Menge Geld fließen. Allein in den kommenden Jahren sollen 900 Millionen Euro jährlich investiert werden, wobei ein Schwerpunkt im Ausbau des Onlinegeschäfts liegt. Dieses hat im Rahmen der Corona-Krise massiv an Bedeutung gewonnen und zumindest einige Umsätze generiert. Um auch in Zukunft gut aufgestellt und auf Ausnahmesituationen vorbereitet zu sein, soll dem Onlinegeschäft nun mehr Gewicht zukommen.
Eine Milliarde soll in den nächsten drei Jahren in die Digitalisierung des Konzerns investiert werden. Das ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass der Onlinehandel gedeiht. Wenn es nach Isla geht, macht dieser in drei Jahren bereits ein Viertel des Gesamtumsatzes aus. Die Investitionen machen sich bereits jetzt in der Bilanz des Konzerns bemerkbar. Durch die zusätzlichen Kosten in Kombination mit der Corona-Krise kommt Inditex auf ein Minus von 409 Millionen Euro im ersten Geschäftsquartal, berichtet wuv.de. Ein Jahr zuvor wurde noch ein Plus von 734 Millionen Euro erreicht. Zudem sind die aktuellen Zahlen der erste Quartalsverlust für Inditex seit dem Börsengang von 2001.
Inditex plant ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Neben Investitionen in den Onlinehandel und die Digitalisierung zählt hierzu die Neueröffnung von 150 Filialen pro Jahr bis 2022. Auf der anderen Seite sollen 1.200 Filialen geschlossen werden, die sich in den vergangenen Jahren als nicht wirtschaftlich erwiesen haben. Eine weitere Aufgabe besteht in der Flexibilisierung der Lagertechnik. Der Konzern möchte auf außergewöhnliche Situationen schnellstmöglich reagieren können. Zu diesem Zweck sollen verkrustete Strukturen aufgebrochen werden. Nicht zuletzt geht mit dem Konzernumbau die Notwendigkeit einer digitalen Transformation einher. Viele Geschäftsprozesse müssen neu gedacht und angepasst werden, um für die anstehenden Aufgaben gerüstet zu sein.
An sich ist Inditex ein sehr erfolgreicher Konzern im Premium-Bereich, dessen Marken gut wirtschaften und hohe Gewinne erzielen. Durch die Corona-Krise sieht sich jedoch auch Inditex mit großen Schwierigkeiten konfrontiert und schreibt rote Zahlen. Das liegt unter anderem daran, dass im Laufe der Beschränkungen und des Lockdowns teilweise 6.000 Filialen geschlossen bleiben mussten. So kamen keine Umsätze ins Unternehmen, während die Kosten uneingeschränkt weiterliefen. Im Rahmen der Lockerungen zeichnet sich nun aber eine Besserung ab.
Zudem zeigt die Pandemie die Bedeutung des Online-Handels auf. Allein im April verdoppelten sich die Umsatzzahlen aus dem Onlinebereich. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend nachlassen wird, wenn erst wieder sämtliche Geschäfte geöffnet haben werden. Es ist aber ebenso vorstellbar, dass die Kunden auf den Geschmack gekommen sind und auch in Zukunft vermehrt online einkaufen. Um auf diese Möglichkeit vorbereitet zu sein, sind die Investitionen in die Digitalisierung und den Onlinehandel äußerst sinnvoll.
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