Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass viele CFOs auf die Herausforderungen der Digitalisierung noch nicht ausreichend vorbereitet sind. Vor allem eine klare Strategie und notwendige Erfahrung würden an allen Ecken und Enden fehlen. In vielen europäischen Ländern ist die digitale Transformation der Finanzabteilungen der Unternehmen noch zu wenig entwickelt. Hierfür geben CFOs eine Vielzahl von Gründen an. Abhängig vom Unternehmensansatz bremst oder beschleunigt die Corona-Krise die Digitalisierung.
BearingPoint hat eine aktuelle Studie durchgeführt (kostenloser Download am Ende des Artikels), um den Fortschritt der Digitalisierung in den Finanzabteilungen europäischer Unternehmen zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden 163 Betriebe aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Österreich und der Schweiz befragt. Die jeweiligen Firmen stammen aus sieben verschiedenen Branchen und haben jeweils eigene CFOs. Es sollte herausgefunden werden, inwieweit digitale Technologien in der Lage sind, den Finanzabteilungen im Speziellen und den Unternehmen als Ganzem Mehrwerte zu bieten.
Für BearingPoint ist am Ende der Studie klar, dass CFOs in deutschen Unternehmen noch nicht soweit sind, wie sie eigentlich sein müssten. Es fehle vielfach an digitaler Reife, um das große Potenzial der Digitalisierung für den eigenen CFO-Bereich im Kleinen und das Unternehmen im Großen nutzbar machen zu können. Die Finanzvorstände haben aber konkrete Pläne für die kommenden Jahre, um der Digitalisierung mehr Raum in ihrem Betrieb zu geben.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Finanzvorstände europäischer Betriebe in Sachen Digitalisierung unbedingt aktiver werden müssten. Den Status Quo zu halten und darauf zu vertrauen, das alles schon wie immer weiter funktionieren würde, sei ein gefährlicher Ansatz. Spätestens dann, wenn es zu Geschäfts- und Marktveränderungen käme, seien digitale Technologien extrem wichtig. Allerdings würden gerade einmal 10% der CFOs in Deutschland aktiv an digitalen Dienstleistungen arbeiten, die einen Mehrwert schaffen.
Die höchste Stufe 3, die es im Bereich der Digitalisierung gibt, werde der Studie zufolge nur von 5% der deutschen Betriebe erreicht. Es kämen zu wenige digitale Technologien zum Einsatz und auch digitale Kompetenzen würden in vielen Betrieben noch fehlen. Hierdurch könnten Prozesse und Services nicht kontinuierlich optimiert und neue Geschäftsmodelle entwickelt und vorangetrieben werden. Durchschnittlich haben die deutschen Unternehmen einen digitalen Reifegrad von 4,7 von 10.
Schwierigkeiten bei der Digitalisierung der Finanzabteilungen von Unternehmen sind nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Vielmehr fehle es in den einzelnen Unternehmen häufig an einer Digitalkultur, durch die neue, digitale Möglichkeiten leicht in den Arbeitsalltag integriert werden könnten. Entsprechend hätten viele Betriebe keine konkrete Digitalisierungsstrategie und schulten ihre Belegschaft in dem Thema zu wenig. Die Befragten CFOs geben nahezu einheitlich an, dass es den zuständigen Mitarbeitern an Digitalkompetenz und Erfahrung fehle, was die digitale Transformation ausbremsen würde.
Die CFOs erkennen ihre eigenen Defizite im Bereich der Digitalisierung ebenfalls. So hätten sie zu wenig Selbstvertrauen und würden sich zu wenig aktiv einsetzen, um eine digitale Transformation ins Laufen zu bringen und voranzutreiben. Sie geben an, dass sie in ihrer Arbeit zu viele Prioritäten hätten (49%), dass es in Ihrem Betrieb keine konkrete Digitalisierungsstrategie gebe (44%) und dass die IT- Umgebung in ihrer Branche für eine digitale Transformation nur bedingt geeignet sei (44%). 25% beklagen zudem, dass die Zielsetzungen und Aufgaben im Bereich der Digitalisierung zu wenig kommuniziert würden.
Die Studie schlägt verschiedene Lösungen zur Überwindung der bestehenden Probleme vor. Hierzu gehöre, konkrete Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Kompetenzen der Belegschaft gezielt auszubauen. Die Unternehmen müssten eine Digitalstrategie entwickeln und die hierfür notwendigen Technologien anschaffen. Die Mitarbeiter müssten bereit sein, sich auf die Herausforderung der Digitalisierung einzulassen und auch einmal Risiken einzugehen. Nicht zuletzt seien Kooperationen in integrierten Teams entscheidend, um die Digitalisierung voranzubringen.
Die Corona-Krise hat ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Arbeit von CFOs. Grundsätzlich konzentrieren diese sich aktuell auf die Kontinuität ihres Unternehmens. Hierzu gehört vor allem, die Liquidität sicherzustellen und Zahlungsausfälle zu vermeiden. Die Digitalisierung wird in diesem Zusammenhang entweder beschleunigt oder vernachlässigt. Einige CFOs nutzen digitale Technologien, um die Geschäftskontinuität sicherzustellen. Andere verschieben digitale Aufgaben in die Zukunft, weil sie sich jetzt auf andere Herausforderungen konzentrieren müssen.
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