Bundesärztekammer stellt Forderungskatalog zur Digitalisierung vor

Die Bundesärztekammer hat 12 Forderungen zur Digitalisierung in ihrem Fachbereich entwickelt. Diese sehen vor allem den Ausbau einer digitalen Infrastruktur und die Nutzung moderner Technologien bei der Behandlung von Patienten vor. In der Corona-Krise haben sich verschiedene Verfahren wie die Telemedizin etabliert, die auch in Zukunft genutzt werden sollen. Zudem sollen strukturelle Defizite durch digitale Methoden überwunden werden.

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Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitswesen verändert

Durch die Corona-Pandemie haben digitale Technologien vermehrt Einzug in deutschen Praxen gehalten. Die Krise hat einerseits die Möglichkeiten aufgezeigt, die eine professionelle Digitalisierung mit sich bringt. Auf der anderen Seite wurden die bestehenden Defizite im heutigen System schonungslos aufgedeckt. Die aktuellen Verfahren wurden jedoch meist mit der heißen Nadel genäht und müssen daher erst noch perfektioniert werden. Es muss darum gehen, die Digitalisierung langfristig in das Gesundheitssystem zu integrieren und dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten die neuen Verfahren beherrschen und anwenden.

Der Maßnahmenkatalog der Bundesärztekammer

Um die in der Corona-Pandemie erkannten Vorteile langfristig nutzen zu können, hat die Bundesärztekammer einen Maßnahmenkatalog mit 12 Punkten entwickelt. Dieser thematisiert verschiedene Aspekte, die notwendig sind, um eine erfolgreiche digitale Transformation des Gesundheitswesens durchführen zu können. Unter anderem wird der flächendeckende Ausbau einer digitalen Infrastruktur gefordert, der es allen Beteiligten der Branche erlaubt, die vorhandenen Möglichkeiten nutzen zu können, berichtet Anouschka Wasner in einem Beitrag auf medical-tribune.de. Außerdem sollen Wissensdatenbanken und Telekonsilien entstehen, die einen effizienten Austausch von Wissen ermöglichen.

Ein weiterer Punkt besagt, dass die Möglichkeiten zum Monitoring von chronisch kranken Patienten ausgebaut werden sollen. Die Ärzteschaft muss in Sachen Digitalisierung qualifiziert werden und eine Messenger-App zur Kommunikation im Medizinbereich wird verlangt. Digitale Technologien sollen bei der Beschaffung von Schutzausrüstung ebenso genutzt werden wie für die digitale Übermittlung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Außerdem kommt eine ethische und medizinische Begleitforschung in dem Katalog ebenso vor wie die Forderung nach digitalen Kommunikationsmöglichkeiten für Patienten und deren Angehörige.

Die Telemedizin hat sich während der Krise bewährt

Videokonferenzen haben sich während der Corona-Krise bewährt. Sowohl die Mediziner als auch die Patienten haben damit gute Erfahrungen gemacht. Zudem dienten solche Konferenzen einem schnellen Wissensaustausch und auch das Telemonitoring wurde während dieser Zeit spürbar ausgebaut. Zudem hätten digitale Technologien dazu geführt, dass im Bereich der Medizinethik Fortschritte gemacht wurden. Das Ziel der Bundesärztekammer besteht darin, diese Fortschritte im Medizinsektor zu verfestigen, damit sie zu Standardverfahren werden.

Auf der anderen Seite hat die Corona-Krise massive Defizite im Medizinsektor aufgedeckt. Unter anderem funktioniert das Monitoring von chronisch kranken Patienten noch nicht wie gewünscht und verschiedene Einrichtungen arbeiten mit jeweils anderen Softwaresystemen. Entsprechend kommt es immer wieder vor, dass diese Systeme nicht miteinander kompatibel sind und ein Datenaustausch nicht möglich ist. Der Maßnahmenkatalog soll dazu beitragen, solche Defizite zu beseitigen und ein effizientes Arbeiten der Ärzteschaft zu ermöglichen. Insbesondere soll verhindert werden, dass sich Mediziner und IT-Fachleute in jeweils andere Richtungen entwickeln. Die Forderungen sollen einen Austausch anstoßen und Kooperationen voranbringen.

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