Die russische Landwirtschaft beschreitet neue, digitale Wege. So startet demnächst ein Pilot-Projekt, bei dem russische Kühe mit VR-Brillen ausgestattet werden. Durch Bilder von grünen Wiesen und einer gesunden Natur sollen die Tiere beruhigt und die Milchproduktion angekurbelt werden. Bei der Konzeption des Projekts spielt der Tierschutz eine wichtige Rolle. Solche Maßnahmen haben das Ziel, Russland am Internationalen Markt zu stärken und die teils heftigen EU-Sanktionen ein Stück weit abzufedern.
Wenn es nach dem Landwirtschaftsministerium des Gebiets Moskau geht, tragen russische Kühe in Zukunft VR-Brillen. Die Idee hierbei besteht darin, den Tieren eine angenehme und angstfreie Lebenswelt vorzugaukeln. Ihnen werden saftige Wiesen und eine naturverbundene, friedliche Umgebung gezeigt. Sie befinden sich in der virtuellen Welt in einer Herde und haben keine Ahnung mehr davon, dass sie sich in Wirklichkeit in einem landwirtschaftlichen Betrieb und in einem engen Stall befinden.
Auf diese Weise soll erreicht werden, dass die Kühe deutlich mehr Milch geben, berichtet msn.com. Prognosen legen nahe, dass hierdurch Mengen erreicht werden könnten, die in Russland noch nie dagewesen sind. Das liegt daran, dass eine stress- und angstfreie Umgebung für die Entwicklung der Kühe und für die Milchproduktion ein riesiger Vorteil ist. Zudem könnte die Landwirtschaft auf diese Weise tierwürdiger werden und den Kühen ihren Alltag erleichtern.
Bei all diesen Maßnahmen wird der Tierschutz nicht aus den Augen gelassen. So werden beispielsweise die VR-Brillen so designt, dass sie speziell auf die Kopfform der Kühe angepasst sind. Diese genießen somit einen hohen Tragekomfort und werden in ihrer Entwicklung und ihrem Alltag nicht negativ beeinträchtigt. Zudem werden Schattierungen in Rot, Grün und Blau gezeigt, die speziell auf die Wahrnehmung einer Kuh zugeschnitten sind.
Russische Kühe sind in dieser Hinsicht schon einiges gewohnt. So nutzen dem Ministerium zufolge bereits viele Landwirte klassische Musik in ihren Ställen, um die Tiere zu beruhigen und die Milchproduktion anzukurbeln. Ob sich die neue, digitale Technologie durchsetzen wird, müssen die kommenden Jahre zeigen. Fürs Erste ist einmal eine großangelegte Studie geplant, die den Einfluss und den Erfolg der VR-Brillen auf die Milchproduktion und die Landwirtschaft untersuchen soll.
Für die russische Landwirtschaft ist es zwingend erforderlich, nach neuen, innovativen Wegen für ihre Arbeit zu suchen. Denn durch die Sanktionen der EU auf verschiedene Lebensmittel leidet die Branche in Russland sehr stark. Die Milchproduktion ist weitgehend eingebrochen und auch Milchprodukte können kaum noch exportiert und verkauft werden.
Durch die neuen Ansätze erhofft sich das Ministerium einen technologischen Vorsprung, der Vorteile auf dem Internationalen Markt bringen soll. Das Ziel ist es, langfristig mit den großen Playern mithalten und International etwas bewegen zu können. Ob sich die VR-Technologie hierfür eignet, lässt sich noch nicht endgültig klären. Fest steht aber, dass es sich um einen kreativen Ansatz handelt, der durchaus vielversprechend erscheint.
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