Das Klischee besagt, dass sich kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zu sehr auf alte Vertriebskanäle konzentrieren und sich zu wenig mit dem Onlinegeschäft und den Möglichkeiten der digitalen Welt auseinandersetzen. Eine aktuelle Marketing-Studie im deutschen Mittelstand zeichnet nun ein ganz anderes Bild. Demzufolge sind KMU Vorreiter in Sachen Online-Marketing und investieren häufig deutlich mehr Ressourcen in den digitalen Erfolg als große Unternehmen.
Bei der von Saxoprint und TNS durchgeführten und herausgegebenen Studie handelt es sich um die bisher größte Marketing-Studie. Die Ergebnisse basieren auf der Befragung von Marketing-Verantwortlichen aus 960 Unternehmen aus dem technischen Mittelstand. Die jeweiligen Unternehmen verfügen über eine Mitarbeiterzahl zwischen 20-500. Zudem wurden die Befragten in 11 Branchen unterteilt. Somit haben die Studienergebnisse sowohl allgemeingültigen Charakter als auch branchenspezifische Aussagekraft. Die Umfrage fand im Zeitraum zwischen dem 15.06-22.07.2016 statt und enthielt sowohl quantitative als auch strukturiert qualitative Elemente.
Um den aktuellen Stand und die Zukunftsprognosen der einzelnen Unternehmen zu ermitteln, wurden die Marketingverantwortlichen zu bestimmten Themenkomplexen befragt. Unter anderem sollten sie die Marketingziele ihres jeweiligen Unternehmens angeben und die Strategien benennen, die zur Erreichung dieser Ziele zum Einsatz kommen. Hierbei sollte speziell auf den Einsatz von Online- und Offline-Kommunikationsmitteln sowie von Content-Marketing eingegangen werden. Des Weiteren wurde gefragt, wie viel Prozent des Marketingbudgets für die jeweiligen Kanäle eingesetzt wird. Zudem sollten die Herausforderungen und Trends im Marketing eingeschätzt und Perspektiven für die Zukunft des Marketings benannt werden.
Die Studie zeigt eindeutig, dass KMU in Sachen Online-Marketing breit aufgestellt sind und oftmals einen höheren Einsatz zeigen als große Konzerne. Das wird zum Beispiel daran deutlich, dass kleine Unternehmen (20-29 Mitarbeiter) im Schnitt 27% ihres Marketingbudgets ins Online-Marketing investieren, während es bei großen Unternehmen (200-500 Mitarbeiter) lediglich 17% sind.
Im Bereich der sozialen Netzwerke ist bei den KMU Facebook führend (38%) doch auch auf Xing (25%) und Youtube (22%) sind sie noch relativ stark vertreten.
Und auch die Offline-Kanäle werden nach wie vor stark genutzt. Dominierend sind hierbei Flyer und Broschüren (61%) und das Networking ist immerhin für ein gutes Drittel (37%) ein entscheidender Marketingkanal.
Im Onlinebereich spielt vor allem die eigene Website für die Unternehmen eine große Rolle (67%), während andere Strategien wie E-Mail-Marketing (31%) oder Social Media Marketing (22%) nur eine untergeordnete Rolle spielen. Entsprechend nutzt bereits ein knappes Drittel der KMU (30%) Content Marketing auf der eigenen Website zur Kundengewinnung und knapp ein Viertel (21%) plant den Einsatz von Content Marketing für die Zukunft.
Die Studie gibt KMU diverse Handlungsempfehlungen, die sich aus den erhobenen Daten ergeben. So werden rund 20% des Marketingbudgets für Onlinemarketing ausgegeben. Wer am Markt erfolgreich sein will, sollte dies berücksichtigen und ähnlich hohe Investitionen tätigen. Ferner konzentrieren sich große Unternehmen insbesondere auf die Markenbildung. Wenn KMU wachsen und sich gegen die Konkurrenz behaupten wollen, müssen sie eine entsprechend andere Taktik wählen.
Die wachsende Bedeutung von Online-Marketing hat keinen Einfluss auf den Erfolg des Offline-Marketings. Entsprechend sollten KMU auch hierauf einen großen Fokus richten. Außerdem hat der eigene Webauftritt sowohl für die Unternehmen selbst als auch für deren Kunden hohe Relevanz. Entsprechend professionell sollte die eigene Website gepflegt und regelmäßig mit frischem Content ausgestattet werden. Schließlich hat das Content Marketing großen Einfluss auf den Erfolg einer Website bei den Suchmaschinen und auf deren Wirkung bei den Besuchern und Kunden.
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