Media Markt und Saturn testen in ihren Filialen Verkaufsroboter. Diese begrüßen Kunden und führen sie auf Wunsch zu bestimmten Produkten. Die Roboter ergänzen die Arbeit menschlicher Mitarbeiter, machen diese aber nicht überflüssig. Die Technik für die Verkaufsroboter stammt vom Frauenhofer-Institut. Schon jetzt kommen die neuen Verkäufer bei Kunden sehr gut an und lernen immer neue Fähigkeiten dazu.
Auf der diesjährigen Internet World Messe wurde der Verkaufsroboter Paul vorgestellt. Dieser wird nun von Media Markt und Saturn in deren Filialen getestet. Das Ziel ist es, den Kunden Dienstleistungen und Services zu bieten, die im Alltagsgeschäft sonst zu kurz kommen. Der Verkaufsroboter begrüßt neue Kunden und führt sie auf Wunsch zu einem Regal. Hierbei greift das Gerät auf eine Datenbank zu, in der über 40.000 Artikel gespeichert sind. Vor Ort gibt der Roboter Auskunft über einzelne Artikel sowie deren Verfügbarkeit und Preise. Wenn die Kunden tiefergehende Informationen wünschen, macht sich der Verkaufsroboter auf die Suche nach einem menschlichen Kollegen, der weiterhelfen kann. Gerade hierfür sind ihm viele Kunden dankbar. Insgesamt erfreut sich Paul schon jetzt großer Beliebtheit, vor allem bei Kindern. Es gibt bereits einige Kunden, die speziell von ihm bedient werden wollen.
Die Technik der Verkaufsroboter arbeitet auf der Grundlage der sogenannte Care-O-bots, die bei der Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen zum Einsatz kommen. Da ein solcher Roboter im Verkaufsumfeld keine Gegenstände aufnehmen oder das Trinkverhalten von Menschen überwachen muss, wurden verschiedene Funktionen und Eigenschaften weggestrichen, um das Gerät möglichst effizient und preiswert zu machen. Aus diesem Grund verfügt Paul beispielsweise über keine Arme. Stattdessen wurde die software dahingehend weiterentwickelt, dass der Verkaufsroboter Gespräche mit Kunden führen kann und sogar Smalltalk beherrscht.
Beim Auffinden von Produkten und Regalen orientiert sich der Roboter an den NFC-getaggten Preisschildern in der Filiale, die mittels Fernwartung in Verbindung mit einem Warenwirtschaftssystem stehen. Aktuell befindet sich Paul noch in einer Probephase. Deswegen wird das sogenannte „Fail-Fast-Verfahren“ angewendet. Hier wird geprüft, welche Eigenschaften des Roboters funktionieren und welche nicht beziehungsweise welche Fähigkeiten von den Kunden nachgefragt werden. Auf diese Weise lässt sich die Effizienz des Roboters kontinuierlich steigern und Unnötiges wird eliminiert.
Die Verkaufsroboter sind als Ergänzung zu menschlichen Mitarbeitern gedacht und machen diese nicht überflüssig. Gerade auf komplizierte und technische Fragen kann Paul (noch) nicht antworten. Er übernimmt vor allem Serviceleistungen wie eine freundliche Begrüßung. Außerdem erspart er den Kunden die Suche nach Mitarbeitern, weil er proaktiv auf sie zugeht und nach ihren Wünschen fragt. Neben solchen Verkaufsrobotern testen Media Markt und Saturn sogenannte Promotion-Roboter. Diese können Drohnen steuern und Kunden verschiedene Techniken und Produkte vorführen. Des Weiteren wird der Einsatz von Lieferrobotern getestet. Diese können Waren eigenständig ausliefern und somit den Versand von Produkten effizienter und schneller machen. Martin Wild, der cdo von Media Markt und Saturn, erläutert, dass durch solche Roboter Same-day-delivery zu unter einem Euro angeboten werden kann.
Paul, der fahrende Assistenzroboter von Saturn, ist einer der Preisträger der retail technology awards europe (reta) für „Best Customer Experience“. In dieser Kategorie zeichnet das EHI Retail Institute Handelsunternehmen für den Einsatz zukunftsweisender Methoden und Technologien zur Steigerung der Kundenbindung und Kundenzufriedenheit aus. Die reta europe wurden am 6. März 2017 auf der Retail-Leitmesse EuroShop in Düsseldorf überreicht. (Quelle: redblue.de)
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