Neben der Digitalisierung ist der Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Dieser wird beispielsweise an den deutschen Wäldern deutlich, die sich im Eiltempo verändern. Ein zeitgemäßer Schutz ist hier zwingend nötig. In Baden-Württemberg wurden im August Drohnen als Unterstützung für die Forstwirte getestet. Diese erstellen Bilder aus großer Höhe, die ein effizientes Monitoring und einen Schutz des Waldes ermöglichen. Für den Einsatz sind jedoch zahlreiche Kenntnisse vonnöten.
Ein zeitgemäßer, wirkungsvoller Wald- und Naturschutz ist nur noch mit digitalen Mitteln zu leisten. Das Ökosystem Wald verändert sich durch den Klimawandel so rasend schnell, dass neue Methoden der Überwachung und des Schutzes erforderlich sind. Deswegen wurde im August 2018 in Freiburg getestet, inwieweit Drohnen als Unterstützung der Förster zum Einsatz kommen können. Im Rahmen eines Demonstrationsfluges zeigten Experten der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg (FVA) die Chancen und Möglichkeiten des Einsatzes von Drohnen in der Forstwirtschaft auf.
Freiburg setzt hierbei einen bereits vorhandenen Trend fort. So wurde beispielsweise in Weimar bereits 2017 begonnen, Drohnen in der Forstwirtschaft einzusetzen. Da hier vor allem positive Ergebnisse erzielt wurden, soll das Konzept jetzt auch in Baden-Württemberg zum Einsatz kommen. In diesem Fall kam eine Spezialdrohne aus Thüringen zum Einsatz. Mit ihr wurde eine Fläche von 30 Hektar innerhalb kürzester Zeit überflogen. Hierbei wurden verschiedene Bilder erstellt, deren Auswertung bei der Einschätzung des Gesundheitszustands des Waldes hilfreich sind.
Ein großes Einsatzgebiet von Drohnen in der Forstwirtschaft ist das Monitoring. Bisher war es nötig, dass ein Förster in den Wald hineingeht und die einzelnen Bereiche und Bäume überprüft. So wird zum Beispiel anhand von Bohrmehl an den Bäumen deutlich, dass diese von Schädlingen befallen sind. Durch Drohnen ist eine aktive Präsenz des Försters im Wald nicht mehr zwingend erforderlich. Die Drohnen fliegen einfach in einer Höhe von 100 Metern über dem Wald und schießen Bilder. Da befallene Bäume Strahlen anders reflektieren als gesunde, lassen sich Probleme schnell erkennen und selbst große Waldgebiete rasch und effizient überwachen.
Es gibt aber noch viele weitere Bereiche, in denen Drohnen von Nutzen sind. So lassen sich mit ihnen beispielsweise Brandherde erkennen, ohne dass sich der Förster in Gefahr begeben muss. Ebenso ist es aus der Luft sehr gut möglich, vorhandene Holzbestände zu berechnen und Holzpolter zu vermessen. Zudem sorgt Wild immer wieder für Schäden an den Beständen. Solche Wildschäden lassen sich aus der Luft ebenfalls leicht erkennen. Sollten illegale Bauten im Wald vorgenommen worden sein, können diese mittels der Drohnen aufgespürt werden. Nicht zuletzt bietet es sich an, Vogelschutzgebiete mittels Drohnen zu überwachen. So ist sichergestellt, dass die Tiere geschützt sind, aber nicht durch den Menschen oder Infrastrukturprojekte gestört werden. Insgesamt sorgen Drohnen somit für einen effizienten Waldschutz, ohne Gefahr für die Förster.
Damit Drohnen in der Forstwirtschaft eine Hilfe sein können, müssen die Förster sie sehr gut beherrschen. So ist es zwingend nötig, dass sich Förster mit der aktuellen Luftraumverordnung ihres jeweiligen Bundeslandes auskennen. Nur so sind sie in der Lage, geeignete Flugpläne zu erstellen, die den gesetzlichen Bestimmungen gerecht werden. Auf diese Weise ist zum Beispiel sichergestellt, dass die Drohnen nicht zu einer Gefahr für den Flugverkehr werden. Solide Technikkenntnisse gehören in Zukunft somit zum Anforderungsprofil von Förstern.
Ebenfalls wichtig sind Kenntnisse im Bereich der Photogrammetrie und der Bildprozessierung. Die Förster müssen in der Lage sein, mittels der Drohnen genau solche Bilder zu erstellen, die für ihre Arbeit relevant sind. Außerdem müssen sie die geschossenen Bilder auswerten und aus ihnen Rückschlüsse auf die Gesundheit des Waldes schließen können. Selbstverständlich ist es hierfür erforderlich, dass sie die Drohnen professionell lenken und zu den zu überwachenden Bereichen bringen können.
Nicht zuletzt sind rechtliche Bestimmungen beim Einsatz von Drohnen in den Forstwirtschaft zu beachten. So müssen zum Beispiel unbedingt die Regelungen zum Schutz der Privatsphäre eingehalten werden. Außerdem ist der Naturschutz von großer Bedeutung. So dürfen etwa Vögel während der Brutzeit nicht durch die Drohnen gestört werden. Doch auch unabhängig von Tieren muss sich ein Förster beim Einsatz von Drohnen in Sachen Ökoschutz sehr gut auskennen. Nur dann profitiert er von den Informationen und Erkenntnissen, die die Drohnen liefern.
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