Der Luxusanbieter Dior hat in China eine Handtaschenkollektion komplett über den Messenger „WeChat“ verkauft. Obwohl jede Tasche stolze 3.800 Euro gekostet hat, war sie innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Dior hat somit den E-Commerce-Weg eingeschlagen, auf dem sich Marken wie Cartier und Montblanc schon eine ganze Weile bewegen. Zugute kommen dem Unternehmen hierbei die zahlreichen Möglichkeiten, die WeChat bietet.
Bis heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Kunden von Luxusgütern ausschließlich in einem stilvollen und luxuriösen Ambiente einkaufen wollen. Dabei ist auch die High-Society längst in der Welt des E-Commerce angekommen. Für viele ist es nicht mehr nötig, mit einem Champagner in der Hand von einem persönlichen Kundenberater durch die Kollektionen geführt zu werden. Handtaschen, Schuhe, Parfums und Schmuck werden heutzutage von überall und ganz bequem via Smartphone bestellt.
Entsprechend sehen sich die Anbieter von Luxusgütern einem hohen Konkurrenzkampf ausgesetzt. Die klassischen Verkaufsstrategien greifen nicht mehr so recht und neue Wege müssen bestritten werden. Das zeigt sich unter anderem am Luxusgüterhersteller Dior, der im ersten Halbjahr 2016 Gewinneinbußen von 30% hinnehmen musste. Deswegen suchen immer mehr Anbieter nach neuen Verkaufswegen und Zielgruppen, indem sie den E-Commerce für sich nutzbar machen. Hierbei geht es nicht zwangsläufig um hohe Verkaufszahlen. Häufig sind allein die Werbeerfolge eines Unternehmens diesen Einsatz bereits wert. Cartier und Montblanc sind daher schon eine ganze Weile im E-Commerce unterwegs. Nun hat auch Dior mit einer eigenen Aktion nachgezogen.
Das chinesische Fest Qixi ist in etwa mit unserem Valentinstag vergleichbar. In Vorbereitung dieses Festes ist Dior Anfang August mit einem eigenen Shop beim Messenger WeChat online gegangen. Als spezielles Angebot zum Fest wurde die Sonderkollektion „Lady Dior Small China Valentine“ zu einem Preis von umgerechnet 3.800 Euro pro Handtasche angeboten. Die Aktion startete mitten in der Nacht und trotzdem waren sämtliche Modelle schon nach wenigen Stunden ausverkauft. Anders als bei anderen Anbietern ist WeChat in diesem Fall kein zusätzlicher Verkaufskanal gewesen, sondern die Auflage wurde ausschließlich über den Messenger verkauft. Diese Exklusivität hat mit Sicherheit zum Verkaufserfolg beigetragen.
Zwar ist WeChat hierzulande noch nicht sonderlich populär, doch im Reich der Mitte verwenden bereits über 650 Millionen Nutzer den Messenger. Das liegt unter anderem an der großen Bandbreite an Funktionen, die WeChat zur Verfügung stellt. So können neben einer reinen Kommunikationsfunktion unter anderem Reisen gebucht und Geldtransfers – zum Beispiel zum Zahlen der Miete – vollzogen werden. WeChat ist somit nicht einfach nur eine andere Art von WhatsApp. Deswegen haben viele Händler das Tool bereits für sich entdeckt und nutzen es in China zum Bewerben und Verkaufen ihrer Produkte. Entsprechend häufig werden Aktionen wie die von Dior durchgeführt und die Werbeeffekte und Verkaufserfolge sind beachtlich. Ob der Messenger langfristig aber Internationalen Erfolg haben und Whatsapp gefährlich werden wird, muss sich erst noch zeigen.
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