Der Onlineriese Amazon ist immer auf der Suche nach neuen, bisher ungenutzten Käuferschichten. Jetzt will das Unternehmen Menschen ohne Kreditkarte zum Kauf auf der eigenen Plattform anregen. Das Konzept: Amazon Cash. Kunden kaufen bei Amazon ihre Waren, bezahlen in einem stationären Partnergeschäft des Unternehmens und bekommen ihre Ware dann zugeschickt. Zahlreiche Partner unterstützen das Konzept bereits. Bei Erfolg wird es aus den USA sicher auch nach Deutschland kommen.
Amazon Cash ist eine neue Bezahlvariante, die Amazon aktuell in den USA testet. Sie richtet sich an Menschen, die dem E-Commerce prinzipiell aufgeschlossen sind, aber keine Kreditkarte besitzen. Die Nutzer erhalten nach ihrer Bestellung bei Amazon einen Bestellcode. Mit diesem gehen sie in ein Partnergeschäft des Unternehmens und bezahlen die Ware in Bar.
Sobald das Geld bei Amazon angekommen ist, wird es an den Kunden verschickt. Bereits jetzt hat Amazon zahlreiche Partner für dieses neue Konzept gewinnen können. Hierzu zählen unter anderem CVS Pharmacy, D&W Fresh Market, die Family-Fare-Supermärkte, Kum & Go, Sheetz, Speedway und die Kette VG’s Grocery. Sollte sich das Programm für Amazon bezahlt machen, kommen bestimmt noch viele weitere Partner hinzu.
Die Kreditkarte spielt in den USA eine viel größere Rolle als hierzulande. Durchschnittlich besitzt jeder Amerikaner drei verschiedene Kreditkarten. Diese werden sowohl im E-Commerce als auch im stationären Handel eingesetzt. Im Onlinehandel werden in den USA etwa 75% aller Bestellungen per Kredit- oder Debit-Karte bezahlt. Dennoch gibt es eine erstaunlich große Zahl an Menschen, die weder Kreditkarten noch ein Bankkonto besitzen. Wollten diese bei Amazon einkaufen, mussten sie bisher erst eine Amazon-Geschenkkarte erstehen und auf diese Weise Geld auf ihr Amazon-Konto laden. Genau diese Zielgruppe will das Unternehmen mit Amazon Cash ansprechen. Die Nutzer können ihre Bestellungen jetzt ganz bequem in bar bezahlen und müssen nicht den Umweg über die Geschenkkarte gehen. Vorbild für dieses Konzept war vermutlich der Anbieter Tio Networks, der in den USA sehr erfolgreich ist und kürzlich von Paypal übernommen wurde.
Erfahrungsgemäß ist es so, dass Amazon in den USA neue Ideen und Konzepte austestet. Sobald sich diese bewähren, von den Kunden angenommen werden und sich als für das Unternehmen lukrativ erweisen, werden sie auch in anderen Märkten, auf denen Amazon präsent ist, etabliert. Sollte sich Amazon Cash also in den USA durchsetzen, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis Amazon den Dienst auch hierzulande anbietet. Die Erfolgschancen dürften recht groß sein. Denn in Deutschland verfolgt der Anbieter Barzahlen.de dieses Konzept bereits erfolgreich. Der Dienst sendet nach einer Bestellung ebenfalls Barcodes an die Nutzer, mit denen dann im stationären Handel bezahlt werden kann. Aktuell zählen Rewe, Penny, dm, real,- und Budni zu den Partnern von Barzahlen.de. Sollte Amazon Cash tatsächlich nach Deutschland kommen, könnte es für den Dienst allerdings eng werden. Denn bisher hat Amazon noch nahezu jeden Konkurrenten durch seine schiere Marktmacht aus dem Feld geschlagen.
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