Webanalyse und Abonnement-Verwaltung: Fünf Argumente für oder gegen den Kauf einer neuen Softwarelösung

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Clemens Hammacher ist General Manager DACH bei Piano, der Digital-Experience-Plattform zur Analyse und Lenkung des Kundenverhaltens. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung als Vertriebsleiter verantwortet er bei Piano die Geschäfte und den kontinuierlichen Ausbau des Unternehmens in der DACH-Region. Als Kommunikationsexperte mit ausgeprägtem unternehmerischem Gespür berät Hammacher Medienunternehmen bei der Entwicklung und Verbesserung ihrer digitalen Geschäftsstrategien, um Kunden besser anzusprechen und Umsatzziele zu erreichen. Vor seiner Zeit bei Piano leitete er den Ausbau des Deutschland-Geschäfts von Cision.
Inhalt

Der Wettlauf um die Vorherrschaft in den digitalen Medien ist härter denn je. Medienunternehmen auf der ganzen Welt suchen händeringend nach Möglichkeiten, das Kundenverhalten zu verstehen und zu beeinflussen, um den Wert ihres digitalen Angebots zu steigern. Hierfür bieten sich Lösungen an, die die Kunden analysieren und die Erkenntnisse in konkrete Angebote umsetzen.

Laut Gartner erreichen die Ausgaben für Unternehmenssoftware bis Ende 2022 weltweit 572 Milliarden US-Dollar – eine Zunahme von 10,6 Prozent gegenüber 2021. Firmen stellen sich aber die Frage, ob sie die Software selbst entwickeln oder besser auf einen externen Lösungsanbieter setzen sollen.

Im Folgenden finden Sie die fünf Kriterien, die Sie bei der Entscheidung für oder gegen den Kauf einer Lösung berücksichtigen sollten:

  1. Kosten

Es ist wichtig, alle damit verbundenen Kosten, technischen Schulden und Risiken aufzulisten, wenn Sie den Aufbau einer internen Lösung in Betracht ziehen. Dazu zählen alle Vor- und Nachteile des Outsourcings Ihrer Lösung.

Eigenentwicklung: Wenn Sie Ihre Lösung selbst entwerfen, müssen Sie die gesamten Kosten des Projekts tragen. Dazu gehören die Aufwendungen für die anfängliche Entwicklung, den laufenden Support, Fehlerbehebungen, Upgrades, Plattformmigrationen und das Schritthalten mit den Trends der Softwarebranche.

Da sich der Markt und die Anforderungen im Laufe der Zeit weiterentwickeln, müssen Sie unter Umständen ständig neue Funktionen hinzufügen. Während Sie vielleicht gerade eine Lösung für ein aktuelles Problem entwickeln, werden sich Ihre Bedürfnisse und Herausforderungen verändern und erweitern, sodass Sie zusätzliche Lösungen konstruieren müssen. Es handelt sich also nie um einmalige, kurzfristige Kosten.

Kaufen: Wenn Sie sich beim Outsourcing für den richtigen Partner entscheiden, gehen Sie eine technische Beziehung ein, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist und sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Sie kennen die Kosten dafür, die zudem nicht oder nur wenig steigen. Der Anbieter hat die Kosten für die Erstellung der Lösung auf seinen gesamten Kundenstamm umgelegt, sodass ein Unternehmen nicht die komplette Rechnung für die Anfertigung und Wartung des Produkts bezahlen muss. Wenn Sie sich für den Kauf eines Technologieprodukts entscheiden, wird es in finanzieller Hinsicht wahrscheinlich keine bösen Überraschungen geben.

  1. Grad der Kontrolle

Viele Online-Medienunternehmen wissen genau, welche Funktionen und welchen Funktionsumfang sie benötigen. Die Features können sie selbst entwickeln, ohne in eine Unternehmensplattform investieren zu müssen. Digitale Teams befürchten oft, dass sie keinen Einfluss auf Produktaktualisierungen und die damit verbundene Roadmap haben, falls sie später zusätzliche Funktionen benötigen. Sie möchten ihre spezifischen Bedürfnisse erfüllt sehen.

Falls Sie ein Entwicklungsprojekt in Eigenregie in Erwägung ziehen, müssen Sie folgende Fragen berücksichtigen:

– Welche Ziele wollen Sie genau mit der internen Entwicklung Ihres Projekts erreichen?

– Ist Ihr Unternehmen strikt umsatzorientiert oder verfolgen Sie andere Überlegungen, wie zum Beispiel Werbung oder langfristige Ziele, die über die Paywall hinausgehen?

– Haben Sie in der Vergangenheit bereits versucht, eine ähnliche Lösung zu entwickeln? Falls ja: Welche Ergebnisse haben Sie dabei erzielt?

Eigenentwicklung: Wenn Sie intern entwickeln, behalten Sie die vollständige Kontrolle darüber, wie Ihre Lösungen aufgebaut sind und wie sie funktionieren. Diese Kontrolle geht jedoch mit einer großen Verantwortung und einigen Herausforderungen einher, die Ihnen und Ihren Teams vielleicht gar nicht bewusst waren.

Ohne das Fachwissen erfahrener Mitarbeiter, die alle Probleme bei der Softwareentwicklung kennen, fällt ein planmäßiger und termingerechter Ablauf schwer. Die Kontrolle über das Produkt und den Zeitplan bedeutet nicht, dass es keine Einschränkungen gibt. Außerdem haben Sie nur Zugang zu Ihren eigenen Daten, die Sie für Ihre Entscheidungsfindung nutzen können, ohne Branchenbenchmarks oder Leistungskontext.

Kaufen: Wenn Sie eine Lösung kaufen, profitieren Sie von erfahrenen Entwicklern, die sich mit der Einrichtung eines bestimmten Teils der digitalen Unternehmenssoftware bestens auskennen. Außerdem erhalten Sie Unterstützung von Experten, die auch auf der Grundlage wertvoller Benchmark-Daten handeln.

  1. Wartung

Der Zeitaufwand für die Verwaltung von Fehlerbehebungen ist ein weiteres wichtiges Thema für Unternehmen, die über Auslagerungen bei der Software nachdenken. Die Kontrolle über ein engagiertes Team im Haus zu behalten, scheint die zuverlässigste Option zu sein, um Software-Updates zu beschleunigen und die Abhängigkeit von einem externen Anbieter zu verringern.

Diese Herangehensweise kann sich jedoch leicht als unwirtschaftlich erweisen, wenn Sie Folgendes nicht bedacht haben:

– Verfügen Sie über ein Entwicklungsteam, das sich um die laufende Wartung kümmert?

– Hat Ihr Team bereits an Projekten dieser Größe/Kapazität gearbeitet?

– Welche Funktionen und Möglichkeiten wollen Sie für Ihre Website über eine Paywall hinaus noch ausbauen?

Eigenentwicklung: Bei einer firmeninternen Lösung sind Sie für die gesamte Wartung Ihrer neuen Software verantwortlich. Das bedeutet, dass Sie sich um die Einführung, die Behebung von Fehlern, die Benutzerschulung, die Einrichtung von Passwörtern, die Sicherheit und die Einhaltung von Industriestandards und örtlichen Vorschriften sowie die Entwicklung neuer Funktionen kümmern müssen. All diese Wartungsarbeiten erfordern potenziell mehr Bandbreite, Kosten und Personal.

Mit anderen Worten: Allein mit der Entwicklung der Lösung ist es nicht getan. Die Wartung stellt eine der größten Herausforderungen dar. Heutzutage fällt es selbst großen Unternehmen mit nahezu unbegrenzten Ressourcen schwer, Softwareprojekte intern in Angriff zu nehmen.

Kaufen: Wenn Sie sich mit einem Outsourcing-Anbieter zusammenschließen, erhalten Sie Zugang zu dem Fachwissen und der Erfahrung zahlreicher Entwickler. Außerdem können Sie auf Serviceteams mit praxisorientiertem Expertenwissen zurückgreifen.

  1. Time to Value verkürzen

Die Zeit bis zur Wertschöpfung (Time To Value), also die Zeit, die ein Unternehmen benötigt, um den Wert einer Lösung zu realisieren, gilt als extrem wichtiger Faktor bei der Entscheidung für oder gegen eine externe Lösung.

Bei der Festlegung ihres Plans möchten die Teams so schnell wie möglich mit der Arbeit beginnen und schnell Ergebnisse erzielen. Die Zusammenarbeit mit externen Anbietern birgt das Risiko, dass der Einführungs- und Implementierungsprozess zu lange dauert, während Ihnen die Zeit ausgeht.

Fragen Sie sich:

– Wann wollen Sie die Lösung einführen?

– Wie lange können Sie es sich leisten zu warten?

– Was tun Ihre Konkurrenten heute, um diese Herausforderung zu meistern?

Eigenentwicklung: Wenn Sie Ihr Projekt intern planen und durchführen, kann allein die Erstellung einer Version 1.0 einer gut funktionierenden, benutzerfreundlichen Plattform mindestens sechs Monate bis ein Jahr dauern. Diese lange Wartezeit kann andere Projekte aufhalten, wodurch Wettbewerbsnachteile entstehen. Der Aufbau einer Lösung im eigenen Haus kostet Zeit – und bei einem Tool, das noch nie zuvor verwendet wurde, sind Erfolgserlebnisse nicht garantiert.

Kaufen: Wenn Sie sich für einen etablierten und international anerkannten Anbieter entscheiden, kann die Zeit bis zur Wertschöpfung erheblich beschleunigt werden. Sie kooperieren mit einer Firma, die bereits über das Fachwissen und die Erfahrung verfügt.

  1. Leistungsverfolgung

Wenn ein Geschäftsmodell erst einmal läuft, ist es wichtig, dass Sie Ihre Performance einfach und genau verfolgen können. Bevor Sie sich für eine interne Lösung entscheiden, sollten Sie sich überlegen, wie Ihre Angestellten die Daten und Leistung überwachen und mit der internen Lösung Erkenntnisse gewinnen wollen. Wird Ihr Analysewerkzeug ebenfalls intern entwickelt? Wie sieht diese Verbindung aus?

Eigenentwicklung: Neben der Entwicklung der Funktionalität Ihrer Lösung sind Berichte und Analysen von entscheidender Bedeutung, um zu verstehen, wie Ihre digitale Abonnement-Verwaltung funktioniert. Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Lösung vollständig integriert und mit einem Analysetool verbunden werden kann. Dabei kann ein zusätzlicher Aufwand entstehen, den Sie in Bezug auf Entwicklung, Projektmanagement, Zeit und Kosten berücksichtigen sollten.

Kaufen: Durch die Auslagerung auf eine komplett digitale Geschäftsplattform können Sie sofort umfassende Berichte nutzen, die alle Ihre Aktivitäten, den Traffic Flow, die Ergebnisse von Split-Tests, Conversion- und Bindungsraten anzeigen.

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