In einer Erhebung des Cloud-Services Baqend wurden die 25 trafficstärksten deutschen Websites auf ihre Ladezeiten hin geprüft. Hierbei ging Apple klar als Sieger hervor und verwies Konkurrenten wie eBay und Amazon auf ihre Plätze. Die Erhebung zeigt, dass viele Marktplätze und Websites großes Potenzial und damit Geld verschwenden. Denn im E-Commerce hängen an Millisekunden bei den Ladezeiten oft Millionenbeträge beim Umsatz.
Klarer Spitzenreiter bei der Baqend Erhebung ist Apple. Die Website des Unternehmens braucht gerade einmal 0,33 Sekunden, bis Nutzer einen ersten Blick darauf werfen können, und 1,9 Sekunden, bis sie vollständig geladen ist. Weitere sehr gute Ergebnisse erzielten check24.de (0,32 Sek/2,10 Sek) und idealo.de (0,6 Sek/2,3 Sek). In den Top 5 sind zudem noch lidl.de (0,35 Sek/3,9 Sek) und hornbach.de (1,0 Sek/3,3 Sek). Amazon erreicht gerade einmal eine Platzierung im Mittelfeld (1,0 Sek/6,7 Sek). Allerdings sind Konkurrenten wie zalando (0,7 Sek/7,4 Sek) und eBay (0,9 Sek/7,3 Sek) noch schlechter.
Des Weiteren wurden in der Erhebung die Besucher gezählt, die sich durchschnittlich auf den jeweiligen Websites aufhalten. Bei Apple sind das 23,5 Millionen Menschen und bei check24 und idealo 3,2 beziehungsweise 11,6 Millionen. In diesem Bereich ist Amazon mit 119 Millionen Besuchern klarer Spitzenreiter und auch zalando (13 Millionen) und eBay (48,7 Millionen) können gute Besucherzahlen für sich verbuchen. Diese Ergebnisse wurden am 9. Februar von einem Rechner in London aus durchgeführt. Hierdurch sollten allen Shops die gleichen Ausgangsbedingungen ermöglicht werden. Untersucht wurden die 25 Onlineshops in Deutschland mit den größten Besucherzahlen. Die beiden Werte „First Paint“ und „Fully Loaded“ flossen hierbei gleichwertig im Verhältnis 50:50 in das Ergebnis ein.
Trotz der vermeintlich guten Besucherzahlen sind diese Ergebnisse ein Desaster für Marktplätze wie Amazon und eBay. Denn Felix Gessert, Gründer und CEO von Baquend, gibt an, dass etwa 100 Millisekunden längere Ladezeiten Umsatzeinbußen von 1 % ausmachen. Das bedeutet, dass durchschnittlich jeder hundertste Kunde von einem Websitebesuch absieht beziehungsweise von einem geplanten Kauf abspringt, wenn die Ladezeiten um 100 Millisekunden ansteigen. Im Fall von Amazon bedeutet dass einen Verlust von einer Milliarde Euro pro 100 Millisekunden längere Ladezeit. Würde sich der Onlineriese darauf konzentrieren, seine Technik zu verbessern und die Ladezeiten zu verkürzen, könnten die Gewinne somit massiv gesteigert werden. Kurze Ladezeiten sind also kein Bonus, den man sich gönnt oder eben nicht. Sie sind eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Wirtschaften im E-Commerce und entscheiden über Millionen von Euro an Umsatz.
Die Ergebnisse der Baqend Erhebung sollten Warnung und Ansporn für alle Onlineshops im E-Commerce sein. Wer sich gegen die Konkurrenz durchsetzen, hohe Umsätze generieren und Kunden langfristig an das eigene Unternehmen binden möchte, sollte sich daher intensiv um die eigenen Ladezeiten kümmern. Je schneller der eigene Webauftritt zu sehen ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden diesen besuchen und darin einkaufen. Denn nicht jeder Shop kann es sich leisten, wie Amazon auf 1 % Umsatz pro 100 Millisekunden zusätzliche Ladezeit zu verzichten. Und Amazon kann es eigentlich auch nicht.
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