Die Energiebranche befindet sich aktuell in einer riesigen Umbruchphase. Einerseits steigt der Energiebedarf hierzulande kontinuierlich an, andererseits möchten die Menschen frei von fossilen Brennstoffen werden. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, ist es nötig, dass die Energieunternehmen in eine effiziente digitale Transformation investieren.
Hierbei werden neue Technologien gebraucht, die sich jedoch bei großen Konzernen und kleinen Stadtwerken unterscheiden. Zudem ist es unverzichtbar, qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die das Umdenken der Branche vorantreiben.
Durch immer neue Technologien steigt der Energiebedarf in Deutschland kontinuierlich an. So haben immer mehr Bürgerinnen und Bürger ein Interesse daran, ein Smarthome zu besitzen, in dem alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Städte und Gemeinden planen sogar, sich in Smart Cities zu verwandeln und etwa die Elektromobilität hierdurch zu fördern. Außerdem kommen immer mehr Apps und andere Tools zum Einsatz, die einen hohen Energiebedarf haben.
Für die Energiebranche bedeutet das, dass sehr viel Energie bereitgestellt werden muss und dass es keinesfalls zu Lieferengpässen kommen darf. Zudem haben die Kundinnen und Kunden hohe Qualitätsansprüche und fordern immer häufiger Energie aus erneuerbaren Quellen ein. Um dies leisten zu können, ist es notwendig, die eigenen Geschäftsmodelle neu zu denken. Vor allem die Digitalisierung ermöglicht der Energiebranche, ihre Dienstleistungen zu automatisieren und Daten als neue Ressource für sich zu entdecken.
Da die Menge an fossilen Energieträgern endlich ist, müssen neue Wege beschritten und neue Technologien zur Energiegewinnung genutzt werden. Deswegen geht die Entwicklung stark dahin, Energie aus erneuerbaren Quellen zu nutzen. Vor allem Wind und Sonne spielen hierbei eine große Rolle. Es kommt daher einerseits darauf an, entsprechende Technologien zu fördern und notwendige Investitionen zu tätigen. Zudem müssen die eigenen Unternehmensprozesse angepasst werden, um der neuen Art zu arbeiten und Energie zu erzeugen, Rechnung zu tragen.
All dies ist nur mit einer professionell durchgeführten digitalen Transformation möglich, betonen Regina Harms und Marlene Mahlo in ihrem Beitrag auf industry-of-things.de. Es ist wichtig, dass die einzelnen Komponenten der Energieanbieter miteinander in Verbindung stehen und problemlos miteinander kommunizieren. Nur so lassen sich die Potenziale, die in der neuen Art der Energiegewinnung liegen, tatsächlich nutzen. Vor allem das Internet of Things spielt hierbei eine entscheidende Rolle. In Zukunft werden also diejenigen Unternehmen die Nase vorn haben, die schon heute in solche digitalen Technologien investieren und Angebot und Nachfrage in Echtzeit aufeinander abstimmen.
Die Digitalisierung der Energiebranche eröffnet eine Vielzahl an technologischen Innovationen, die für die Zukunft entscheidend sein werden. Einige dieser Technologien sind bereits heute in der Anwendung, während andere noch in der Entwicklungsphase stecken.
Eine der vielversprechendsten Technologien ist das Konzept der Smart Grids. Diese intelligenten Stromnetze ermöglichen eine dezentrale Energieerzeugung, bei der Energie aus verschiedenen erneuerbaren Quellen effizient ins Netz eingespeist und verteilt wird. Durch den Einsatz von Echtzeitdaten und automatisierten Steuerungssystemen können Smart Grids Schwankungen in der Energieerzeugung und -nachfrage ausgleichen. Dies ist besonders wichtig, da erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie naturgemäß volatil sind.
Dezentrale Energieerzeugung, bei der kleinere, lokale Energiequellen genutzt werden, könnte langfristig die Abhängigkeit von großen zentralen Kraftwerken reduzieren. Diese Entwicklung wird von der Digitalisierung stark vorangetrieben, da sie eine nahtlose Integration und Kommunikation zwischen verschiedenen Energiequellen, Verbrauchern und Speicherlösungen ermöglicht.
Ein weiterer zukunftsweisender Trend ist der Einsatz von Blockchain-Technologie im Energiesektor. Blockchains können den Handel mit Energie revolutionieren, indem sie eine sichere und transparente Plattform für den Austausch von Energie ermöglichen. Dies ist besonders relevant für sogenannte Peer-to-Peer-Energienetze, bei denen Verbraucher nicht nur Energie konsumieren, sondern auch selbst erzeugte Energie, etwa aus Solaranlagen, an andere Teilnehmer des Netzes verkaufen können.
Blockchain ermöglicht es, diese Transaktionen sicher und ohne die Notwendigkeit eines zentralen Vermittlers durchzuführen. Dies könnte langfristig zu einer Demokratisierung des Energiemarktes führen, bei der Verbraucher mehr Kontrolle über ihren Energieverbrauch und -handel haben.
Die Nutzung von Big Data und Künstlicher Intelligenz (KI) wird ebenfalls eine Schlüsselrolle in der digitalen Transformation der Energiebranche spielen. Durch die Analyse großer Datenmengen können Energieunternehmen präzisere Vorhersagen über Energiebedarf und -erzeugung treffen und ihre Betriebsabläufe optimieren. KI kann zudem dabei helfen, Wartungsarbeiten vorherzusehen und so Ausfallzeiten zu minimieren.
Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte Predictive Maintenance, bei dem mithilfe von Sensordaten und KI-Algorithmen der Zustand von Maschinen und Anlagen überwacht wird. So können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor es zu teuren Ausfällen kommt.
Welche Maßnahmen für eine erfolgreiche digitale Transformation erforderlich sind, hängt insbesondere von dem jeweiligen Anbieter ab. So haben z. B. große Energieversorger eine Vielzahl an Aufgaben zu erledigen. Sie müssen etwa eine Prozessautomatisierung ermöglichen und smarte Produkte und Dienstleistungen bereitstellen. Hierfür ist es nötig, geeignete Technologien zu besitzen und diese auf die eigenen Zielsetzungen und Prozesse anzupassen.
Anders sieht es zumeist bei kleineren Stadtwerken aus. Diese haben vor allem die Versorgung mit Energie auf der Agenda und müssen keine großen neuen Technologien wie Smarthomes & Smart Services mit in ihre Digitalstrategie aufnehmen. Vielmehr geht es bei solchen Anbietern darum, die eigenen Unternehmensprozesse effizient zu gestalten und die jeweiligen Angebote zu optimieren. Hierfür ist es vorwiegend wichtig, neuen Technologien offen gegenüberzustehen und Tools zu nutzen, die für eine größtmögliche Kundenbindung sorgen. Entsprechend setzen die jeweiligen Anbieter jeweils andere Schwerpunkte bei ihrer digitalen Transformation.
Um all diesen anstehenden Aufgaben gerecht werden zu können, ist es unbedingt notwendig, qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Der Fachkräftemangel ist auch in der Energiebranche deutlich zu spüren. Es herrscht ein großer Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte, bei dem einige Energieversorger immer wieder den Kürzeren ziehen. Eine große Aufgabe besteht deswegen darin, Anreize für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber zu schaffen, sich für das eigene Unternehmen zu entscheiden.
Fachkräfte fehlen nahezu in allen Bereichen der Branche. So werden unter anderem IT-Spezialistinnen und -Spezialisten benötigt, um die notwendigen Technologien zu etablieren, die für eine digitale Transformation benötigt werden. Zudem werden Elektronikfachleute gebraucht, die den Ist-Zustand der jeweiligen Anbieter analysieren und geeignete Lösungskonzepte entwickeln. Hierbei sollte der Blick immer über den Tellerrand hinausgehen. Je visionärer die jeweiligen Ansätze und Ideen sind, desto größer die Chance, dass ein Unternehmen langfristig erfolgreich ist.
Ebenso fehlt es aber an kompetenten digitalen Führungskräften. So werden zum Beispiel Digital Manager benötigt, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitreißen und sie für die Möglichkeiten der Digitalisierung begeistern. Sowohl die Führungskräfte als auch die gesamte Belegschaft müssen an einem Strang ziehen und daran interessiert sein, die digitale Transformation erfolgreich, professionell und schnell umzusetzen. Hierfür ist es notwendig, bestehende Verhaltensweisen aufzubrechen und neue Arbeitsmethoden zu etablieren. Die neuen Geschäftskonzepte der Energieversorger müssen IoT-gestützt sein und das Change-Management muss in den jeweiligen Betrieben gelebt werden. Das kann nur funktionieren, wenn Führungskräfte Verantwortung übernehmen und sich für die Digitalisierung in Ihrem Betrieb einsetzen.
In der Energiebranche ist ein Umdenken unbedingt notwendig. Nur so ist es möglich, die Unternehmen zukunftsfähig zu halten und den hohen Energiebedarf der Deutschen durch erneuerbare Energien zu decken. Notwendig ist eine neue Führungs- und Entscheidungskultur. Ein Miteinander und eine Verkleinerung von Hierarchien ist hierbei eine große Hilfe. Wenn die einzelnen Abteilungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kooperieren und die Prozesse ineinandergreifen, lässt sich die Digitalisierung bestmöglich umsetzen.
Zudem ist es wichtig, dass sich die Belegschaft für die Digitalisierung begeistert und deren Möglichkeiten tatsächlich nutzt. Hierfür müssen neue Denk- und Arbeitsmuster eingeführt werden, um Kontaktpunkte mit der Digitalisierung zu schaffen. Das ist einerseits über Schulungen und Weiterbildungen und andererseits über die Einführung digitaler Arbeitsweisen möglich.
Je mehr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Digitalisierung in Kontakt kommen und deren Chancen und Vorteile für ihre Arbeit erkennen, desto eher werden sie sich auf sie einlassen. Das ist eine unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass die Energiebranche sich sinnvoll wandelt und für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet ist.
Die digitale Transformation in der Energiebranche ist kein Selbstläufer. Es gibt zahlreiche Herausforderungen, die Unternehmen bewältigen müssen, um erfolgreich zu sein.
Eine der größten Herausforderungen ist der Datenschutz. Die Digitalisierung bringt eine Flut an Daten mit sich, die sensibel und schützenswert sind. Energieunternehmen müssen sicherstellen, dass sie den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen und die Daten ihrer Kunden und Betriebsprozesse vor Missbrauch und Cyberangriffen schützen. Hierbei spielt die Einhaltung der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine zentrale Rolle.
Eine weitere Herausforderung ist die Integration der digitalen Technologien in bestehende Systeme. Viele Energieunternehmen arbeiten noch mit veralteten IT-Infrastrukturen, die nicht ohne Weiteres mit neuen digitalen Lösungen kompatibel sind. Die Umstellung auf eine vollständig digitale Betriebsweise erfordert daher erhebliche Investitionen in die IT-Infrastruktur sowie eine sorgfältige Planung und Umsetzung.
Schließlich müssen Energieunternehmen auch die Akzeptanz ihrer digitalen Angebote bei den Kunden sicherstellen. Die besten digitalen Lösungen bringen wenig, wenn die Kunden nicht bereit sind, sie zu nutzen. Daher ist es wichtig, den Fokus auf eine benutzerfreundliche Gestaltung der digitalen Produkte und Dienstleistungen zu legen und die Kunden bei der Einführung neuer Technologien mit ins Boot zu holen.
Die Energiebranche steht vor einer entscheidenden Phase, in der die digitale Transformation über Erfolg oder Misserfolg der Unternehmen entscheiden wird. Um den steigenden Energiebedarf zu decken und die Umstellung auf erneuerbare Energien zu schaffen, müssen Energieversorger auf neue Technologien setzen und ihre internen Prozesse digitalisieren. Dabei ist es unerlässlich, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und einen Kulturwandel innerhalb der Organisationen zu fördern. Nur so kann die Branche die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistern und nachhaltig zum Erfolg führen.
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