In einer umfassenden Analyse hat Hotjar, ein Experte für Webseiten-Analysen, die Digitalisierungslandschaft an den 100 größten deutschen Hochschulen unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild der Hochschullandschaft in Deutschland in Bezug auf Digitalisierung, mit einigen überraschenden Erkenntnissen.
Die Fernuniversität Hagen, bekannt für ihr Online-Lernkonzept, führt mit 235 Punkten das Ranking an, dicht gefolgt von der RWTH Aachen mit 229 Punkten und der Universität Passau mit 224 Punkten. Interessanterweise zeigt sich, dass nicht nur reine Fernuniversitäten, sondern auch traditionelle Präsenzuniversitäten in der Lage sind, digitale Lehrinhalte effektiv zu integrieren.
Bemerkenswert ist allerdings, dass lediglich 12 Prozent der untersuchten Studiengänge einen direkten Bezug zu digitalen Lehrinhalten aufweisen. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass viele Hochschulen noch am Anfang ihrer Digitalisierungsbestrebungen stehen oder das Potenzial digitaler Lehrformate bisher nicht vollständig ausschöpfen.
Die FOM-Hochschule, eine private Bildungseinrichtung, erreicht mit 180 Punkten eine bemerkenswerte Platzierung und führt in der Kategorie der Studiengänge mit digitalem Bezug. Dies könnte darauf hinweisen, dass private Hochschulen möglicherweise flexibler auf die Anforderungen der Digitalisierung reagieren können als ihre staatlichen Pendants.
Die Universität Mannheim rundet mit 171 Punkten die Top 5 ab und wird besonders für ihr digitales Lernangebot von den Studierenden geschätzt.
Am anderen Ende des Spektrums stehen die Universität Greifswald und die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, beide mit lediglich 44 Punkten. Dies deutet auf erheblichen Nachholbedarf bezüglich der Digitalisierung hin. Die geringen Prozentzahlen in Bezug auf Studiengänge mit digitalem Bezug und die geringe Anzahl an digital bezogenen Dissertationen unterstreichen diesen Befund.
Interessanterweise zeichnen sich Fachhochschulen wie die FH Dortmund und die TH Mittelhessen durch einen hohen Anteil an Studiengängen mit Digitalisierungsfokus aus. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Fachhochschulen in bestimmten Bereichen agiler und zukunftsorientierter agieren als traditionelle Universitäten.
Bei den Dissertationsthemen fallen vorrangig Themen wie Hacking, Cybersecurity, Gaming, KI und Blockchain auf. Hier zeigt sich, dass zukunftsweisende Technologien und ihre Implikationen bereits intensiv auf akademischer Ebene erforscht werden.
Zum Abschluss kann festgehalten werden, dass die Digitalisierung im deutschen Hochschulsystem zwar voranschreitet, aber noch ein deutliches Entwicklungspotenzial besteht. Die kompletten Ergebnisse des Vergleichs finden sich auf der Website von Hotjar.
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