Alerts in Unternehmen dienen dazu, Verantwortliche auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Viele Warnungen erweisen sich jedoch als gegenstandslos und verursachen für alle Beteiligten bloß Stress und wirtschaftliche Verluste, da sie Zeit und Geld kosten. Zu dieser Erkenntnis kommt eine aktuelle Studie, die global CIOs zur Häufigkeit von Alerts in ihren Unternehmen und zu deren Auswirkungen befragt hat. Während die Warnungen in China besonders häufig sind, liegt Deutschland im unteren Mittelfeld.
Das Unternehmen Dynatrace hat eine Studie unter dem Namen „Top challenges for CIOs on the road to the AI-driven autonomous cloud“ in Auftrag gegeben. Im Rahmen dieser Studie wurden weltweit 800 CIOs aus Unternehmen mit mehr als 1.000 Angestellten befragt. 200 der Studienteilnehmer kamen aus den USA, jeweils 100 aus China, Deutschland, Frankreich und Großbritannien und jeweils 50 aus Australien, Brasilien, Mexiko und Singapur. Unter anderem wurden sie zum Einsatz von Cloud-Computing in ihren Unternehmen und dessen Auswirkungen auf die Arbeitsweise befragt.
Die Studie zeigt deutlich, dass mit zunehmender Komplexität des Cloud-Computings die Belastung für die Unternehmen zunimmt. Allein in Deutschland müssen sich Unternehmen täglich mit 2.624 Alerts auseinandersetzen, von denen aber nur ein Bruchteil tatsächliche Relevanz für den Betrieb und dessen Sicherheit hat. Das stellt für einen Großteil der Befragten ein echtes Problem dar. So geben 64% von ihnen an, dass durch die schiere Zahl an Alerts Probleme entstehen und über zwei Drittel sagen, dass die Alerts für die IT und die Cloud-Teams kaum noch zu bewältigen seien.
Die Zuordnung von Alerts nimmt rund 9% der Arbeitszeit der Belegschaft in Anspruch und kostet die Betriebe entsprechend viel Geld und Produktivität. Gleichzeitig werden aber trotz aller Monitoring-Bemühungen nicht alle Gefahren erkannt und korrekt eingeschätzt. Somit kommt es in deutschen Unternehmen alljährlich zu durchschnittlich 23 Problemen, die hätten vermieden werden können, wenn die Gefahr rechtzeitig erkannt und korrekt eingeschätzt worden wäre.
Weltweit steigt die Zahl der Alerts in Unternehmen an. Allein in Deutschland ist sie in der Zeit von Februar 2019 bis Februar 2020 um 15% gewachsen. Weltweit liegt der Durchschnitt sogar bei über 20%. Somit müssen sich Unternehmen International täglich mit 2.973 Alerts auseinandersetzen und darauf reagieren. Unangefochten an der Spitze steht China, wo täglich 4.012 Warnhinweise registriert werden. 37% dieser Alerts sind tatsächlich relevant und erfordern ein schnelles Eingreifen. Im Internationalen Vergleich liegt dieser Wert bei 26%. Deutschland muss sich lediglich mit 22% der Alerts näher beschäftigen und steht somit recht gut da.
Die Befragten gaben an, dass mit steigender Zahl der Alerts auch die Belastung für die Belegschaft zunehme. Das passiert allerdings in unterschiedlichem Maße. In Brasilien treten beispielsweise durchschnittlich 2.611 Alerts auf, von denen 31 relevant sind. Brasilianische Unternehmen müssen sich daher mit 809 Alerts auseinandersetzen, wohingegen es in China 1.484 sind. Dennoch empfinden 98% der brasilianischen CIOs die Situation als besonders stressig, wohingegen es in China mit 95% deutlich weniger sind.
Die Studie gibt keine endgültigen Antworten, wie mit dieser Situation umzugehen ist. Dynatrace interpretiert die Ergebnisse in seinem Sinne und empfiehlt eine stärkere Automatisierung der Unternehmen durch den Einsatz von AI. Je automatisierter die Prozesse seien und je weniger sich tatsächliche Menschen mit den Alerts auseinandersetzen müssten, desto geringer sei auch die Belastung. Zudem könnten Algorithmen und Monitoring-Systeme Alerts objektiver einschätzen und somit passgenauer entscheiden, ob eine Reaktion erforderlich ist.
Es wird noch weitere Untersuchungen und Daten erfordern, bis letztlich gesagt werden kann, wie am besten auf Alerts zu reagieren ist. Fest steht aber, dass durch eine zunehmende Digitalisierung und eine Fokussierung auf das Cloud-Computing die Zahl an Alerts zunehmen wird. Es ist daher dringend erforderlich, nach geeigneten Maßnahmen zu suchen, um mit der wachsenden Zahl an Fehlermeldungen umzugehen, damit weder Schwierigkeiten übersehen noch die Mitarbeiter übermäßig stark belastet werden.
Die Studie „Top challenges for CIOs on the road to the AI-driven autonomous cloud“ lässt sich hier herunterladen (Registrierung erforderlich).
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