Die kleine Gemeinde Lawalde im sächsischen Landkreis Görlitz hat keine 2.000 Einwohner und war bisher ein weißer Fleck auf der Karte der Netzabdeckung in Deutschland. Nun wird hier der Fleck geschlossen – gleich mit zwei Mobilfunkmasten von der Telekom und von Vodafone. Und das, obwohl Bauplätze für Mobilfunkmasten schwer zu kriegen sind.
Als Redakteur für digital-magazin.de arbeite ich die meiste Zeit in unserer Redaktion in Eberswalde. Wir sind ein kleines, modernes Städtchen mit rund 40.000 Einwohnern. Ich wohne nicht weit entfernt vom Redaktionsbüro, weshalb ich des Öfteren mal zwischen Büro und Wohnung zu Fuß pendle. Das sind ca. 10 Minuten quer durch die Innenstadt. In diesen 10 Minuten bin ich von der digitalen Welt abgeschnitten. Mein Mobilfunk-Empfang in der Innenstadt beschränkt sich auf die Leistung, die zum Telefonieren nötig ist. Mit viel Glück bekommen ich für einen kurzen Moment Daten per Edge rein, was bei mir nicht mal für WhatsApp oder Telegram-Nachrichten ausreicht. Da fühlt es sich wie Hohn an, wenn man auf den üblichen
Um so erstaunlicher ist es, dass in der sächsischen Gemeinde Lawalde nun ein Funkloch mit gleich zwei Mobilfunkmasten geschlossen wird. Einer wird von der Telekom gebaut, der andere von Vodafone. Beide Masten stehen laut saechsische.de nur 250 Meter voneinander entfernt. Zu diesem Umstand kam es wohl durch mangelnde Kommunikation der Verantwortlichen, die zu dem Prozess eines Mobilfunkmastbaus nötig sind. Das sind die Mobilfunkbetreiber, die Bundesnetzagentur und die Gemeinde, bzw. deren übergeordnete Stellen.
Ärgerlich ist diese Vorgehensweise nicht nur deswegen, weil so dringend benötigtes Geld ,wegen mangelhafter Kommunikation zwischen den Betroffenen Stellen, einfach verpulvert wird. Sondern auch, weil andere Städte, wie z.B. Eberswalde, zum Teil von der mobilen Datennetz-Infrastruktur abgeschnitten sind, weil hier die Mobilfunkmasten fehlen.
Was nützen mir die ganzen tollen Handytarife, die man bei den gängigen Vergleichsportalen findet, die mehr Datenvolumen zu immer weniger Monatsbeiträgen anbieten, wenn man diese in kleinen Städten und Gemeinden nicht nutzen kann? Mein Mobilfunkvertrag bietet mir 5GB Datenvolumen mit LTE, von denen ich im Schnitt nur 200MB! pro Monat verbrauche – meistens mit HSDPA, nicht LTE. Der Grund: ich habe keinen Empfang. Manchmal habe ich das Gefühl, dass hier eien Strategie der Anbieter dahintersteckt. Auf der Strecke von Eberswalde in die polnische Großstadt Stettin habe einmal 11 Mobilfunktürme gezählt. Die meisten davon auf deutscher Seite. Doch habe ich, bis ich endlich Polen angekommen bin, gar keinen … also wirklich GAR KEINEN mobilen Datenempfang. In Polen angekommen, habe ich gefühlt flächendeckend Internet per LTE. Unfassbar!
Wie man in diversen Artikeln zu diesem Thema lesen kann, ist hier einiges schiefgelaufen bei der Kommunikation. Ich empfehle hierzu mal die Artikel auf golem.de, gamestar.de und die oben schon verlinkte saechsische.de.
Besonders die zum großen Teil konstruktiven Kommentare zum Artikel auf gamestar.de haben mir gefallen und Denkanstöße dazu gegeben, wie so eine krasse Panne passieren konnte und warum die zwei Mobilfunkmasten in Lawalde nun gebaut werden müssen.
Mich würde Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen zu dem Ganzen interessieren. Schreiben Sie mir in den Kommentaren!
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