Eine aktuelle Forsa-Umfrage zeigt deutlich: Das Smartphone wird in Alltagssituationen sehr selten zum Bezahlen genutzt. Die Girocard und vor allem das Bargeld sind den Deutschen als Zahlungsmittel deutlich lieber. Und das, obwohl das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy viele Vorteile bringt und von zahlreichen Unternehmen angeboten wird. Händler sollten diese Aspekte bei der Anpassung ihrer Bezahloptionen berücksichtigen.
Im Zeitraum vom 30.10.2017 – 03.11.2017 hat Forsa im Auftrag der Verbraucherzentrale Sachsen eine Umfrage unter 1008 Personen zum Thema Bezahlen durchgeführt. Hierbei wurde untersucht, auf welchen Wegen die Teilnehmer Waren des täglichen Lebens bezahlen und wie oft sie Bargeld abheben. Voraussetzung, um an der Studie teilnehmen zu können, war, dass man mindestens 18 Jahre alt ist und ein Girokonto besitzt. Ziel der Umfrage war es unter anderem, herauszufinden, ob die modernen Bezahlfunktionen via Smartphone und NFC tatsächlich so beliebt sind, wie es die aktuellen Einschätzungen und die Bemühungen großer Unternehmen in diesem Bereich vermuten lassen.
Das Ergebnis der Umfrage ist eindeutig: Die meisten Verbraucher scheuen den Einsatz des Smartphones beim Bezahlen. So nutzen gerade einmal 3% der Befragten die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens, wohingegen 97% klassische Bezahlvarianten bevorzugen. Diese Erkenntnis ist recht erstaunlich, da das Bezahlen mit dem Smartphone recht einfach ist. Nahezu jeder hat ein solches Gerät immer griffbereit bei sich und kann zum Beispiel durch die Erstellung eines Bezahlcodes per App den Bezahlvorgang innerhalb kürzester Zeit abschließen. Außerdem bieten immer mehr Unternehmen und Ketten wie Aldi, REWE und Lidl die Möglichkeit, diese Technologie zu nutzen.
Dennoch entscheiden sich 64% der Befragten lieber dafür, mit ihrer Girocard zu zahlen, wobei 16% von ihnen das mindestens einmal täglich tun. Zudem heben 38% der Umfrageteilnehmer einmal die Woche Geld ab, wohingegen 27% alle zwei Wochen und 23% einmal im Monat Bargeld abheben. Zu diesem Zweck gehen die meisten zu Banken. Lediglich 22% der Befragten haben sich schon einmal bei einer Tankstelle oder an einer Supermarktkasse Geld auszahlen lassen.
Anhand dieser Studienergebnisse wird deutlich, dass Händler bei der Anpassung ihrer Bezahloptionen nicht unter Druck stehen. Natürlich ist es sinnvoll, den Kunden ein möglichst breites Spektrum an Bezahlfunktionen zur Verfügung zu stellen. Es ist aber nicht zwingend nötig, innerhalb der nächsten Monate die Möglichkeit bereitzustellen, mit dem Smartphone kontaktlos zu zahlen. Wer in sein Unternehmen investieren möchte, kann dies also zunächst an anderer Stelle tun. Gerade durch den Einsatz großer Player im Bereich des kontaktlosen Zahlens ist jedoch davon auszugehen, dass diese Bezahlfunktion in den kommenden Jahren an Beliebtheit gewinnen wird. Daher sollten sich Händler darauf einstellen, langfristig eine solche Option anbieten zu müssen. Aktuell ist hier jedoch noch kein akuter Bedarf erkennbar.
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