Bildungsangebote kaum vorhanden – Unternehmen bereiten ihre Mitarbeiter zu wenig auf die Digitalisierung vor

Aus- und Weiterbildungsangebote zur digitalen Transformation sind in deutschen, britischen und französischen Unternehmen Mangelware und das, obwohl eine gut ausgebildete Belegschaft ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Digitalisierung ist. Schon jetzt zeigt sich, dass ein fehlendes Wissen in Digitalfragen Wettbewerbsnachteile nach sich zieht. Dennoch ist kaum ein Betrieb auf die Anforderungen der Digitalisierung vorbereitet. Zwar gibt es konkrete Pläne, diese müssten aber aktiv umgesetzt werden. Hierbei spielen digitale Fragen in einigen Abteilungen und Unternehmensbereichen eine größere Rolle als in anderen.

Der Faktor Mensch bei der Digitalisierung

Eine digitale Transformation umfasst viel mehr, als die reine Anschaffung neuer Technologien. Ein Unternehmen kann die hochwertigsten und teuersten Maschinen kaufen, wenn die Belegschaft nicht damit umgehen kann, bringen diese gar nichts. Deswegen spielt der Faktor Mensch bei der Digitalisierung eine so große Rolle. Die Menschen müssen die neuen Möglichkeiten und Technologien annehmen, akzeptieren und anwenden, damit sie für einen Betrieb von Vorteil sein können. Aktuell herrschen der Digitalisierung gegenüber vielfach noch Unsicherheit und Angst vor. Hiergegen vorzugehen, die Menschen aufzuklären und sie mit den digitalen Möglichkeiten vertraut zu machen, wäre eine elementare Aufgabe von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Eine aktuelle Studie von Skillsoft in Deutschland, Großbritannien und Frankreich mit 467 Teilnehmern legt jedoch nahe, dass es genau hieran hapert.Die Unternehmen investieren zu wenig in die Aus- und Weiterbildung ihrer Belegschaft, sondern setzen fast ausschließlich auf neue Technologien und Geräte. Gerade einmal gut die Hälfte der jeweiligen Unternehmen hat Qualifizierungsmaßnahmen ergriffen, um die eigene Belegschaft auf die neuen Arbeitsweisen vorzubereiten. In Deutschland und Großbritannien sind das laut wirtschaftspsychologie-aktuell.de jeweils 56% und in Frankreich 54%.

Fehlendes Wissen führt zu Wettbewerbsnachteilen

Den Unternehmen ist durchaus bewusst, dass hier noch sehr viel Optimierungsbedarf besteht. So geben 42% der Befragten an, dass mangelndes Wissen zu digitalen Fragen eine besonders große Herausforderung für die Zukunft sei und die Bildung der Belegschaft über Erfolg und Misserfolg ihres Betriebs entscheiden werde. Allerdings sind gerade einmal 22 % aller Studienteilnehmer darauf vorbereitet, entsprechende Aus- und Weiterbildungsangebote zu machen beziehungsweise an Drittanbieter auszulagern. In Deutschland sehen sich 20% der Betriebe auf diese Aufgabe vorbereitet, in Großbritannien 14% und in Frankreich 33%.

All das wirkt sich negativ auf den Erfolg der jeweiligen Unternehmen aus. So zeigt sich schon heute, dass Betriebe, die frühzeitig in die Digitalisierung investiert haben, heute deutlich besser dastehen, als ihre Konkurrenz. Dennoch werden aus diesen Erkenntnissen noch nicht die richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Noch immer gibt es zu wenige aktive Bemühungen, die Belegschaft aus- und weiterzubilden und dafür zu sorgen, dass der aktuell vorherrschenden Mangel an Wissen und Fähigkeiten beseitigt wird.

Pläne müssen endlich konkret umgesetzt werden

Es kann nicht grundsätzlich gesagt werden, dass die Unternehmen ihre Hausaufgaben nicht gemacht hätten. Im Gegenteil gibt es bei vielen einen Plan, wie die digitale Transformation auszusehen hat und welche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hierfür erforderlich wären. Allerdings bleiben diese Pläne zu oft in der Schublade liegen und werden nicht aktiv umgesetzt. Entsprechend ist es noch ein weiter Weg, bis die Belegschaften der verschiedenen Betriebe auf dem Stand sind, auf dem sie aus digitaler Sicht heute sein müssten.

Im Rahmen der Studie gaben 57% der deutschen Befragten an, dass ihre Unternehmen Pläne für Trainingsmaßnahmen für ihre Belegschaft hätten. In Großbritannien sind das 63% und in Frankreich 41%. Sehr bedenklich ist jedoch, dass gerade einmal 20% der deutschen Studienteilnehmer sagen, dass sie auf die digitalen Herausforderungen gut vorbereitet seien. Weitere 20% geben an, dass sie noch keinerlei Maßnahmen in die Wege geleitet hätten, um sich digital aufzustellen und die Belegschaft auf die neuen Entwicklungen vorzubereiten.

Manche Unternehmensbereiche sind digitaler als andere

Grundsätzlich sind sich die Studienteilnehmer darüber einig, dass die Digitalisierung ein ganzheitlicher Ansatz ist, der alle Unternehmensbereiche betrifft. Allerdings geben viele auch an, dass bestimmte Unternehmensbereiche von der digitalen Transformation stärker betroffen sind als andere. Entsprechen müssten die Mitarbeiter dieser Bereiche speziell ausgebildet werden, da hier der Bedarf an Fachwissen und praktischer Kompetenz besonders groß sei.

Die deutschen Studienteilnehmer geben an, dass vor allem die IT in Sachen Digitalisierung besondere Aufmerksamkeit verdient. Hierfür sprechen sich 34% aus. In Großbritannien wird vor allem der Sparte Operations mit 28% besondere Bedeutung zugemessen. Die französischen Studienteilnehmer sagen hingegen, dass der Bereich Vertrieb und Marketing von der digitalen Transformation besonders stark betroffen sein wird. Hiervon gehen 23% aus.

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