Säumige Kunden und Kriminelle: häufiger Ärger im E-Commerce

Es sind vor allem säumige Kunden und Kriminelle, die den Onlinehändlern das Leben schwer machen. So stieg die Zahl der verschuldeten Bürger in Deutschland im letzten Jahr um zwei Prozent auf 6,8 Millionen. Zudem werden die Tricks der Cyberkriminellen immer raffinierter. Doch der Onlinehandel weiß sich zu wehren. Deswegen steigt die Zahl der außergerichtlichen Mahnungen kontinuierlich an.

Das Problem mit säumigen Kunden

Zunächst die gute Nachricht: Die Zahlungsmoral deutscher Kunden ist auf einem Rekordhoch, das seit etwa 20 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Das liegt laut dem Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen (BDIU) unter anderem an der florierenden Wirtschaft und einem funktionierenden Arbeitsmarkt. Dennoch steigt die Zahl der Menschen, die in Deutschland verschuldet sind, stetig an. Im letzten Jahr hat es einen Zuwachs um 2% gegeben, sodass heute 6,8 Millionen Menschen verschuldet sind. Entsprechend gibt es immer mehr Kunden, die mit Zahlungen im Rückstand sind.

Das betrifft insbesondere den Onlinehandel. Hier bieten viele Händler einen Kauf per Rechnung an und gehen somit in Vorleistung. Hinzu kommt, dass sich Händler und Kunden im E-Commerce niemals persönlich begegnen. Der Kauf wird somit anonymer. Entsprechend fällt es Kunden leichter, eine Zahlung einmal verspätet oder gar nicht zu zahlen, was bei einem Handwerker, der vor Ort arbeitet, für viele undenkbar wäre.

Die Branche mit den meisten Schuldnern in Deutschland: der E-Commerce
Diese Branchen haben die meisten säumigen Kunden. Quelle: inkasso.de

Das Problem mit Cyberkriminellen

Kriminelle entwickeln immer neue Methoden, um im E-Commerce schnelles Geld zu machen. Unter anderem registriert otto.de seit einiger Zeit eine wachsende Zahl an Betrugsversuchen auf seiner Plattform. Der Onlineriese Amazon hat zudem mit einer wachsenden Zahl an Fake Shops zu kämpfen. Hier geben sich Betrüger als seriöse Onlinehändler aus, verschicken aber bestellte Waren nicht an die Käufer. Vor allem die Bezahloption „per Rechnung“ ist für Onlinehändler ein Risiko, weil sie hier in Vorleistung gehen müssen.

Aktuell wird ungefähr jede fünfte Onlinebestellung auf diese Weise bezahlt. Ebenfalls gängig sind Betrügereien bei der Warenauslieferung. Hier kommen Strohmänner und falsche Lieferadressen zum Einsatz oder der Paketbote wird vor der eigentlichen Auslieferung abgefangen. Einige Paketboten bestellen sogar selbst Waren an falsche Adressen und behalten die Pakete dann für sich.

Onlinehändler setzen sich zur Wehr

Eine zunehmende Mobilmachung gegen säumige Kunden und Cyberkriminelle ist klar erkennbar. So stehen Onlinehändler derzeit auf Platz 1 der Inkassounternehmen und auch der BDIU profitiert von dieser Entwicklung. Das wird unter anderem daran deutlich, dass die Zahl der außergerichtlichen Mahnungen in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Ein prominentes Beispiel ist die Auskunftei Schufa, die unter anderem Personen- und Bonitätsauskünfte erteilt. Die Schufa wächst in den drei Bereichen „Banken“, „Onlinehandel“ und „Privatkundengeschäft“ seit längerer Zeit stark.

Zudem werden von Onlinehändlern viel Zeit, Geld und Ressourcen investiert, um den eigenen Webauftritt sicher zu gestalten und von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Auslieferung von Produkten Kriminellen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Hierbei muss ein Mittelweg zwischen möglichst einfachen Bestellprozessen und einem Höchstmaß an Sicherheit gefunden werden.

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