Rentenübersicht digital gestalten – das plant die Bundesregierung

Die Bundesregierung möchte ein digitales Portal schaffen, auf dem sich die Bundesbürger über ihre Rentenansprüche informieren können. Dieses soll sowohl die gesetzliche als auch die betriebliche und private Altersversicherung umfassen. Die Umsetzung dieses Projekts wird jedoch noch einige Jahre in Anspruch nehmen. In Dänemark läuft ein entsprechendes Portal bereits seit fünf Jahren und wird von der Bevölkerung gut angenommen.

Mehr Transparenz für die Bundesbürger

Die Bundesbürger bekommen regelmäßige Informationen zu ihren Rentenansprüchen, diese sind jedoch alles andere als klar verständlich und übersichtlich. Deswegen plant die Bundesregierung nun, ein digitales Portal zu entwickeln, auf dem sich Bürger über ihre Rentenansprüche informieren können. Sowohl die gesetzliche als auch die betriebliche und die private Altersversicherung sollen hierbei berücksichtigt werden.

Die digitale Form sorgt dafür, dass die Bürger die Übersicht nicht einfach nur abheften, sondern sich damit beschäftigen. Außerdem ist der Anspruch, dass sie die verwendeten Informationen nutzen können, um Lücken bei der Altersvorsorge zu erkennen und gezielt dagegen vorzugehen. Die Daten sollen gemeinsam mit Beratern der Altersvorsorge analysiert werden können, um die Möglichkeit zu haben, einen individuellen Vorsorgeplan zu erstellen. Altersarmut soll hierdurch gezielt verhindert werden.

Die Umsetzung wird Zeit in Anspruch nehmen

Es ist davon auszugehen, dass die Umsetzung dieses Projekts viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Das liegt daran, dass die Informationen der unterschiedlichen Träger teils sehr unterschiedlich sind und nur schwer in ein einheitliches System übertragen werden können. Unter anderem arbeiten die Träger der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge mit jeweils eigenen Systemen, die nur bedingt miteinander kompatibel sind.

Das Ziel ist es, eine „Zentrale Stelle für die digitale Rentenübersicht“ zu etablieren, die zur Deutschen Rentenversicherung gehört. Welche technischen Voraussetzungen hierfür gegeben sein müssen, soll die Rentenversicherung konkret vorgeben. Es ist angedacht, die erste Betriebsphase 21 Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes starten zu lassen. Diese wird dann zwölf Monate laufen. Es ist daher davon auszugehen, dass das Portal erst 2023 zur Verfügung stehen wird, berichtet Frank Matthias Drost in einem Beitrag auf handelsbaltt.com.

In Dänemark gibt es schon ein vergleichbares System

In Dänemark gibt es ein entsprechendes Digitalportal bereits seit fünf Jahren. Hier werden digitale Renteninformationen bereitgestellt, die für die Bürger transparent sind und von ihnen verwendet werden können. Aktuell nutzt etwa jeder zweite Däne die Möglichkeit, sich einen Überblick über die eigenen Rentenansprüche zu verschaffen.

Die Opposition ist grundsätzlich mit dem Projekt einverstanden, übt allerdings Kritik an der Umsetzung des Portals. So sagt beispielsweise der FDP-Abgeordnete Johannes Vogel, das auch berufsständische Versorgungswerke, und die Träger der Altersvorsorge von Beamten, Richtern und Soldaten in das System aufgenommen werden müssten. Die freiwillige Anbindung, die die Bundesregierung aktuell plant, sei wenig zielführend.

 

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