„Jeder Name zählt“ – KZ-Akten sollen digitalisiert werden

Der 27. Januar ist seit 1996 der offizielle Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus. In den deutschen Vernichtungslagern wurden rund sechs Millionen Menschen gefangen gehalten, gequält und getötet. Die Aktion „Jeder Name zählt“ möchte nun dafür sorgen, dass möglichst keines der Opfer des damaligen Regimes vergessen wird. Zu diesem Zweck sollen die unzähligen KZ-Akten, die es aus der damaligen Zeit gibt, digitalisiert werden. Hierdurch fiele es Angehörigen leichter, nach ihren Familienmitgliedern zu suchen und mit der Vergangenheit abzuschließen. Alle haben die Möglichkeit, an diesem Digitalisierungsprojekt teilzunehmen.

Der Opfer gedenken

Am 27.01.1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Deswegen ist der 27.01. seit 1996 der offizielle Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus. Millionen Menschen wurden in Nazi-Deutschland in den Vernichtungslagern getötet. Ihre Namen wurden fein säuberlich und strukturiert dokumentiert. Bis heute stehen unzählige KZ-Akten zur Verfügung, die vom Leben und den Schicksalen dieser Menschen zeugen. Das Projekt „Jeder Name zählt“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Dokumente zu digitalisieren und zu verschlagworten. Insgesamt geht es um rund 10 Millionen Namen, die in eine digitale Datenbank wandern sollen.

Die Idee hinter dem Projekt besteht darin, keine Namen der Vergessenheit anheimfallen zu lassen. Angehörige sollen die Möglichkeit haben, in der Datenbank gezielt nach bestimmten Namen oder Schlagworten zu suchen. Auf diese Weise finden sie die Dokumente ihrer Angehörigen und bekommen Informationen zu diesen. Für viele ist es auch nach dieser langen Zeit ein Anliegen, die Vergangenheit aufzuarbeiten, um mit ihr abschließen zu können. Das Projekt „Jeder Name zählt“ möchte hierzu einen Beitrag leisten.

Freiwillige für die Digitalisierung gesucht

Millionen von Akten zu digitalisieren, ist eine Mammutaufgabe. Zwar stehen viele Dokumente bereits digital zur Verfügung, sie müssen allerdings noch verschlagwortet und in das System eingebettet werden. Um dies leisten zu können, sind die Initiatoren des Projekts auf der Suche nach freiwilligen Helfern. Das Ziel ist es, das Projekt möglichst schnell voranzubringen und die Daten allen Menschen weltweit zur Verfügung zu stellen. Sollte die Zahl der Helfer überschaubar bleiben, könnte es noch weitere Jahrzehnte dauern, bis alle Daten abrufbar sind.

Aus einer vermeintlich trockenen Aufgabe – dem Abtippen von Daten – wird ein interessanter, erschütternder und teils bewegender Gang durch die Geschichte. Viele Helferinnen und Helfer berichten davon, dass sie bei ihrer Arbeit nicht nur die Namen, Zahlen und Fakten sehen, sondern dass ihnen das individuelle Schicksal des jeweiligen Menschen begegnet. Die Unterstützenden sind somit persönlich berührt und machen „Jeder Name zählt“ zu ihrer eigenen Herzensangelegenheit.

Viele Helfer machen in der Pandemie aus der Not eine Tugend

Trotz oder gerade wegen der Pandemie ist die Zahl der Freiwilligen in den letzten Wochen stark angestiegen. Die Menschen befinden sich aufgrund der Corona-Krise in Kurzarbeit oder müssen den Lockdown irgendwie sinnvoll gestalten. Viele wollen ihre Zeit nicht nur absitzen, sondern an einem interessanten und lohnenswerten Projekt teilnehmen. Deswegen nutzen sie ihre aktuell reichlich vorhandene Zeit, um die Daten einzugeben und einen Beitrag zum Gelingen des Projekts zu leisten. Viele berichten davon, dass ihnen insbesondere Dokumente mit Bildern nahegehen und dass sie menschlich viel aus ihrem Engagement für sich gewinnen. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dies weiterhin tun und ganz nach Lust und Kapazitäten KZ-Akten digitalisieren.

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