Digitale Vorreiter: Investitionen in die Digitalisierung zahlen sich schon heute aus

Wer seit einigen Jahren kontinuierlich in die Digitalisierung investiert und somit zum digitalen Vorreiter geworden ist, genießt schon heute zahlreiche Wettbewerbsvorteile. Das gilt branchenübergreifend und für Unternehmen ganz unterschiedlicher Größe. Gerade deutsche Betriebe haben hier Nachholbedarf, speziell im direkten Vergleich mit den USA. Vor allem Investitionen in die IT und in professionelle Mitarbeiter tun Not.

Studie zu den digitalen Vorreitern

Die Boston Consulting Group hat 1.900 Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA zu ihrem Umgang mit der Digitalisierung befragt. Das Ziel war es, schreibt Dr. Hansjörg Leichsenring auf der-bank-blog.de zu ermitteln, ob es digitale Vorreiter gibt und ob diese im Vergleich mit der Konkurrenz Wettbewerbsvorteile genießen. Die Studie ergab, dass etwa 32 % der Befragten digitale Vorreiter sind, wohingegen 23 % bei der Digitalisierung hinterherhinken. 45 % liegen im Mittelfeld. Bei diesen Ergebnissen ist zu beachten, dass es Unterschiede bei den einzelnen Branchen gibt, sodass hier je nach Metier mehr oder weniger digitale Vorreiter zu finden sind.

Die Untersuchung zeigt klar, dass digitale Vorreiter eine deutlich bessere Marktposition besitzen, als Mitbewerber, die sich dem Thema Digitalisierung noch nicht oder nur halbherzig zugewendet haben. Unternehmen mit einem hohen digitalen Reifegrad haben beispielsweise deutlich kürzere Produktionszeiten, da sie mit digitalem Marketing und Vertrieb große Erfolge erzielen. Hinzu kommt eine effiziente Personalisierung. Außerdem arbeiten digitale Vorreiter dank moderner Technologien meist kosteneffizienter und können daher bessere Angebote machen. Entsprechend erfreuen sich digitale Vorreiter an einem großen Wachstum, was vor allem bei Start-ups klar erkennbar ist.

Deutsche Unternehmen hinken hinterher

Eine Auffälligkeit der Studie besteht darin, dass gerade deutsche Unternehmen zu den digitalen Nachzüglern gehören. Das wird vor allem im direkten Vergleich mit den USA deutlich. Während in Deutschland 20 % der befragten Unternehmen zu den digitalen Vorreitern gehören, sind es in den USA 25 %. Zu den digitalen Nachzüglern zählen in Deutschland 36 %, wohingegen es in den USA nur 31 % sind. Lediglich im Bankenbereich hat Deutschland mit 28 % zu 27 % mehr digitale Vorreiter als die USA, allerdings sind auch hier die digitalen Nachzügler mit 33 % zu 28 % stärker vertreten.

Eine Ursache für die höhere Zahl an digitalen Vorreitern in den USA ist die Tatsache, dass es hier sehr viele Unternehmen aus dem Telekommunikations- und Technologiebereich gibt. Diese Branchen besitzen grundsätzlich mehr digitale Vorreiter als andere Bereiche. Der direkte Vergleich zeigt, dass deutsche Technologieunternehmen 23 % digitale Vorreiter stellen, während es in den USA 33% sind. In der Telekommunikationsbranche besteht sogar ein Unterschied von 31 % (Deutschland) zu 46 % (USA).

Diese Investitionen sind für digitale Vorreiter wichtig

Typisch für digitale Vorreiter ist, dass sie intensiv in neue Technologien investieren. So geben etwa 50 % der befragten Unternehmen, die zu den digitalen Vorreitern zählen, 5 % oder mehr ihrer Betriebskosten für die Digitalisierung aus. Außerdem neigen solche Unternehmen dazu, sich professionelle und kreative Mitarbeiter zu sichern. Knapp 50 % der Betriebe haben ihre digitalen Jobs in den letzten Jahren um 10 % erhöht. Außerdem haben digitale Vorreiter ein klares Digitalkonzept, das sie proaktiv angehen und fest in ihre Arbeitsprozesse und den Unternehmensalltag integriert haben.

Digitale Nachzügler scheuen hingegen Investitionen in Zukunftsthemen und die Digitalisierung. Außerdem haben sie es versäumt, Fachpersonal aus der digitalen Arbeitswelt anzuwerben und für den eigenen Betrieb zu gewinnen. Zudem sind bei solchen Firmen die Unternehmensstrukturen und Kernprozesse noch nicht (umfassend) digitalisiert, sondern es wird bis heute so gearbeitet, wie man es seit Jahrzehnten tut.

Wenn digitale Nachzügler den Anschluss nicht verlieren und kostbare Marktanteile an die Konkurrenz abtreten wollen, müssen sie unbedingt stärker in die Digitalisierung investieren. Hierzu gehört insbesondere, eine moderne IT und zukunftsweisende Technologien anzuschaffen. Gezielte Data-Analytics helfen dabei, den Ist-Zustand des eigenen Betriebs einzuschätzen und sinnvolle Maßnahmen für die digitale Transformation zu ergreifen. Anschließend können zum Beispiel digitale Plattformen aufgebaut und künstliche Intelligenz eingesetzt werden.

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