Viele Familienunternehmen verschlafen die Digitalisierung

In einer aktuellen Studie, die unter anderem vom Handelsblatt vorgestellt wird, zeigt sich, dass Familienunternehmen im Durchschnitt gerade einmal 1,5 % ihres Umsatzes in die Digitalisierung investieren. Sie erkennen zwar die Notwendigkeit, an der digitalen Transformation teilzunehmen, tun sich aber mit konkreten Konzepten schwer. Vor allem fehlende Flexibilität hemmt die Umwandlungsprozesse und auch die Aufgabe, die Mitarbeiter ins Boot zu holen, erweist sich oft genug als schwierig.

Diesen Aufgaben sieht sich der Mittelstand gegenüber

Flexibilität ist eines der Kernelemente erfolgreicher Unternehmen. Gerade der Mittelstand muss möglichst flexible Strukturen besitzen, um auf Veränderungen angemessen reagieren und möglichst schnelle Lösungen finden zu können. Eine qualitative Studie, an der 40 Familienunternehmen teilgenommen haben, zeigt jedoch, dass es im Hinblick auf Digitalisierung meist genau an dieser Flexibilität mangelt.

Gerade einmal jedes dritte Unternehmen schätzt die eigenen Unternehmensstrukturen als flexibel ein, was nicht zuletzt dem Fachkräftemangel geschuldet ist. Wenn sich gerade einmal ein Drittel der Befragten bei der Anstellung geeigneter Mitarbeiter gut aufgestellt sieht, dann fällt es schwer, sich schnell auf neue Entwicklungen einzustellen. Das wird besonders am Thema Digitalisierung deutlich, in die Familienunternehmen im Schnitt gerade einmal 1,5 % ihres Umsatzes investieren.

Probleme mit der Digitalisierung

In vielen Familienunternehmen herrscht nach wie vor das Motto vor: „Das haben wir immer so gemacht“. Sowohl bei der Unternehmensführung als auch bei den Mitarbeitern fehlt es an der nötigen Motivation, sich auf die digitale Transformation einzulassen und neue Wege zu beschreiten. In diesem Zusammenhang spielen starre Unternehmensstrukturen oft eine Rolle. Investitionen in die Digitalisierung sind immer mit gewissen Risiken verbunden. Wenn ein Finanzvorstand jedoch darauf besteht, den kompletten ROI (Return of Investment) eines Projekts oder einer Maßnahme vor der Genehmigung vorgestellt zu bekommen, verzögert oder verhindert die wichtigen Investitionen und Maßnahmen.

Hinzu kommt, dass langjährige Mitarbeiter oft auf bewährte Arbeitsmethoden zurückgreifen. Häufig waren die in den vergangenen Jahrzehnten auch praktikabel, verlieren aber im Rahmen der Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. Diese Mitarbeiter am Wandlungsprozess des Unternehmens teilhaben zu lassen und sie für die neuen Techniken, Möglichkeiten und Aufgaben zu begeistern, ist eine zentrale Aufgabe aller Familienunternehmen.

Lösungsansätze für eine erfolgreiche Digitalisierung

Eine wichtige Maßnahme für eine erfolgreiche Digitalisierung ist die interne Kommunikation. Sowohl den Mitarbeitern als auch der Geschäftsführung und dem Finanzvorstand müssen die Möglichkeiten der digitalen Transformation immer wieder erklärt und vor Augen geführt werden. Nur wenn sie den Nutzen der neuen Techniken erkennen, setzen sie diese gerne und mit Erfolg ein und verstehen sie nicht als Gängelung oder als zu großes Risiko. Beim Thema Digitalisierung liegen viele Sorgen vor, teils begründet, teils unbegründet. Diese Sorgen zu nehmen und die Chancen der Digitalisierung zu vermitteln, ist eine entscheidende Aufgabe der kommenden Monate und Jahre.

Zudem muss die Geschwindigkeit, mit der ein Betrieb Entscheidungen fällt, erhöht werden. Viele Mittelständler haben ein Selbstverständnis und ein Unternehmensgefühl, die den Geist des Vergangenen atmen. Es ist wichtig, eingefahrene Strukturen aufzubrechen und kurze Entscheidungswege einzuführen, wenn dies im Sinne der Digitalisierung sinnvoll ist. Nicht zuletzt muss in die Digitalisierung investiert werden. Viele Maßnahmen und Technologien lassen sich einmal mit dem notwendigen Kapital umsetzen. Nur wenn diese Schritte beherzigt werden, können der Mittelstand und die Familienunternehmen von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren.

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