Ebay Top Pick: eine Variante der Amazon Buybox?

Dass eBay in direkter Konkurrenz zu Amazon steht, zwingt den Marktplatz zu immer neuen Veränderungen und Features. Mit eBay Top Pick wird nun das Prinzip der Amazon Buybox in das Angebot integriert. Das Feature bringt den Kunden zahlreiche Vorteile, könnte auf lange Sicht aber die Individualität der Händler gefährden. Aktuell verfolgt eBay mit Top Pick aber noch ein anderes Konzept als Amazon mit seiner Buybox.

Der Vorteil für Kunden durch die Buybox

Die Amazon Buybox ist eindeutig auf den Kundennutzen ausgerichtet. Die einzelnen Angebote auf dem Marktplatz sollen zusammengefasst und übersichtlich präsentiert werden. Auf einen Blick sollen die Kunden sehen, welche Angebote die einzelnen Händler machen, um so den individuell besten Kauf tätigen zu können. Für die Kunden fällt somit ein aufwendiger Vergleich einzelner Händler und Angebote weg. Aspekte wie Preis, Lieferzeit und Ähnliches müssen nicht länger verglichen werden, sondern die Buybox gibt die jeweils besten Angebote klar vor.

Die Gefahr für Händler durch die Buybox

Die Buybox nimmt den Händlern weitestgehend die Möglichkeit, sich individuell auf dem Marktplatz zu positionieren. Es gibt keine eigene Produktbeschreibung mehr und ein eigenes Branding ist quasi nicht möglich. Ein professionelles Geschäftsmodell und eine seriöse Zusammenarbeit sind folglich keine Kriterien mehr bei der Auswahl der passenden Deals für Kunden. Die Händler werden zu einer großen Masse zusammengefasst, deren einzelne Mitglieder sich nur noch durch ihren Preis unterscheiden.

Wer auf dem Marktplatz Erfolg haben möchte, muss sich also auf einen Preiskampf einlassen, von dem letztlich nur die Kunden und Amazon profitieren. Hinzu kommt, dass sich Fehler bei den Produktbeschreibungen und Bildern nur schwer korrigieren lassen, sofern ein anderer Händler das entsprechende Produkt bereits über Amazon verkauft. Oft genug hat der Marktplatz solche Produkte, wenn er von Händlern auf die Fehler aufmerksam gemacht wurde, gleich komplett aus dem Sortiment genommen.

eBay verfolgt (noch) ein etwas anderes Konzept als Amazon

Die durch die Buybox entstehenden Risiken für Händler drohen bei eBay zunächst nicht. So wird die Top-Pick-Darstellung zunächst lediglich in die Suchergebnisse eingebunden. Anschließend wählen die Kunden Angebote, die sie ansprechen, aus und gelangen dann zur jeweiligen Angebotsseite der Händler. Diese hätten unter diesen Voraussetzungen weiterhin die Möglichkeit, sich individuell zu positionieren und ein eigenes Branding bei eBay zu nutzen. Zudem gibt es auf der Produktseite keinen direkten Preisvergleich, sodass ein ungezügelter Preiskampf erst einmal nicht zu befürchten ist.

Allerdings handelt es sich bei den aktuellen Top-Pick-Ergebnissen lediglich um erste Gehversuche von eBay. Es ist anzunehmen, dass das heutige Top Pick noch verändert und beispielsweise durch einen „Jetzt kaufen Button“ ergänzt werden wird. Außerdem ist noch vollkommen unklar, nach welchen Kriterien die sogenannten Top Picks ausgewählt werden. Ebay gibt aktuell an, die jeweiligen Ergebnisse an den früheren Suchanfragen der Nutzer auszurichten. Somit steht auch hier der Kundennutzen im Vordergrund, selbst wenn das nicht so gravierende Auswirkungen auf die Händler hat wie die Buybox. Die Zeit wird zeigen, ob dieses Konzept eine optimale Harmonie zwischen Kundennutzen und Händlererfolg bringen oder ob sich eBay nach und nach zu einem zweiten Amazon entwickeln wird.

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