Deutschland auf Fortbildung – Digitalrat fordert Digitalisierungskurse

Der Digitalrat der Bundesregierung ist ein Gremium aus Digitalexperten. Er berät die Regierung zum Thema digitale Transformation und spricht konkrete Handlungsempfehlungen aus. Jetzt fordert der Rat angesichts der beschleunigten Digitalisierung durch die Corona-Krise Fortbildungskurse für alle Deutschen. Der Staat stehe hierbei in der Pflicht, lebenslanges Lernen und Teilhabe an der Digitalisierung zu ermöglichen.

Corona hat die Digitalisierung in Deutschland beschleunigt

Die Corona-Krise hat zu einer massiven Beschleunigung der Digitalisierung geführt. Maßnahmen, für die sonst Jahre hätten eingeplant werden müssen, wurden nun in wenigen Monaten ergriffen. Da die Krise noch nicht überstanden ist, werden Home-Office und Co. wohl noch eine Weile bleiben. Und auch nach der Krise ist es durchaus wahrscheinlich, dass viele digitale Errungenschaften nicht einfach wieder zurückgedreht werden.

Mit der verbesserten Technologie geht allerdings nicht automatisch eine höhere Digitalkompetenz einher. Genau diese ist aber essenziell, wenn die Digitalisierung nicht nur ein Strohfeuer sein, sondern zu einem Erfolgsprojekt werden soll. Digitale Technologien sind immer nur so gut wie die Menschen, die sie benutzen. Der Digitalrat der Bundesregierung fordert daher Fortbildungskurse für alle Deutschen, damit diese den neuen Anforderungen an sie gerecht werden können.

Deutsche sollen Digitalkompetenzen erwerben

Dem Digitalrat schweben Digitalisierungskurse nach finnischem Vorbild vor. Dort wird die Bevölkerung bereits seit 2019 – und damit deutlich vor der Corona-Krise – durch staatliche Fortbildungskurse in Sachen Digitalisierung fit gemacht. Die Vorsitzende des Digitalrats, Katrin Suder, fordert deshalb auch für Deutschland entsprechende Kurse, um der Bevölkerung zentrale Digitalkompetenzen vermitteln zu können. Die Themen, die in solchen Kursen angesprochen werden können und müssen, sind vielfältig.

So kommen im Home-Office viele neue Tools und Technologien zum Einsatz, mit denen die Beschäftigten erst einmal vertraut gemacht werden müssen. Mit dieser Aufgabe dürfen die Unternehmen keinesfalls alleine gelassen werden. Außerdem hat im Rahmen der Corona-Krise das bargeldlose Bezahlen ebenso zugenommen wie das Onlineshopping. Es ist wichtig, die Bevölkerung für digitale Sicherheit, Onlinebanking und viele weitere Themen zu sensibilisieren. Denn der Digitalrat geht davon aus, dass viele Routinearbeiten digitalisiert werden und dass sich zahlreiche Berufsbilder massiv verändern werden.

Der Staat steht in der Pflicht

Für den Digitalrat ist klar, dass der Staat seinem Bildungsauftrag in der Corona-Krise besonders gerecht werden muss. Eine einheitliche und systematische Digitalbildung in der Bevölkerung könne nur durch eine zentrale Verantwortung seitens des Staates erreicht werden. Der Staat muss der Bevölkerung die Möglichkeit geben, sich ein Leben lang weiterzubilden und sich auf die sich verändernden Ausgangslagen einstellen zu können. Digitalisierungskurse seien der beste Weg, dieses Ziel zu erreichen.

Für solche Kurse ist es wichtig, dass der Staat die nötigen Finanzmittel in die Hand nimmt und den Menschen hochwertige und professionelle Kurse anbietet. Ein unbedingter Wille, die Krise als Chance zu sehen und die Digitalisierung aktiv zu gestalten, tut Not. Die hierfür notwendigen Hilfen dürften nicht auf die Konjunktur alleine beschränkt bleiben, sondern müssten auf die Digitalisierung ausgeweitet werden.

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