Apps in Zeiten von Corona – Pandemie fördert die Smartphonenutzung

In Zeiten der Corona-Krise sind soziale Kontakte tabu. Entsprechend nutzen immer mehr Menschen digitale Medien, um mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren. Das gilt sowohl für die Geschäftswelt als auch für den privaten Bereich. Insgesamt wird mehr Zeit am Smartphone verbracht und die Nutzung von Büro- und Freizeit-Apps steigt rapide an. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Trend hin zu digitalen Kommunikations- und Arbeitsformen auch nach der Krise noch anhalten wird.

Die Menschen sind länger am Smartphone

Angesichts der Krise ziehen sich immer mehr Menschen ins Home Office zurück. Das geht mit ganz neuen Arbeitsformen einher. Vor allem das Smartphone spielt bei der Kommunikation und der Erledigung zahlreicher Aufgaben eine wichtige Rolle. Entsprechend steigt die Zeit, die Menschen durchschnittlich an ihrem Smartphone verbringen, zunehmend an. In China ist beispielsweise ein Anstieg um 30% auf rund 5 Stunden pro Tag zu verzeichnen. In Italien beträgt der Anstieg immerhin 11%. Hier sind die Menschen durchschnittlich 2,7 Stunden am Tag am Smartphone.

Aufgrund der Corona-Krise müssen viele Dinge per Smartphone erledigt werden, die früher im persönlichen Gespräch geklärt werden konnten. So sind Familienbesuche für viele tabu, weswegen die Kommunikation vorrangig über das Smartphone läuft. Auch Einkäufe im Onlinehandel haben zugenommen und werden vermehrt über das Handy getätigt. Aber auch für die täglichen Arbeiten im Home Office sind Apps mittlerweile unverzichtbar.

Büro-Apps gewinnen an Bedeutung

In den Ländern, die von der Corona-Krise besonders stark betroffen sind, kommt es zu einer verstärkten Nutzung von Büro-Apps. So wurden in China im Vergleich zum Vorjahreszeitraum doppelt so viele Büro-Apps heruntergeladen. Zudem hat sich die Zeit, die Chinesen durchschnittlich pro Woche mit der Nutzung von Büro-Apps verbringen, von gut 10 Stunden auf rund 20 Stunden ebenfalls fast verdoppelt. Bei der Nutzung wurden Android-Apps untersucht, aber auch die Downloads im Apple Appstore verdoppelten sich.

In Italien scheint das Bedürfnis nach hilfreichen Büro-Apps sogar noch größer zu sein. In der letzten Februar-Woche wurden hier 761.000 Downloads verzeichnet, was einem Anstieg um 135% im Vergleich zum kompletten vorherigen Jahr entspricht, berichtet Gustav Theile in einem Beitrag auf faz.net. Aufgrund dieser Zahlen gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auch in anderen betroffenen Ländern die Zahl der Büro-Apps und die durchschnittliche Nutzungsdauer massiv ansteigen werden.

Nicht arbeitsrelevante Apps in Zeiten der Krise

Aber auch unabhängig von den Büro-Apps gewinnen digitale Anwendungen zusehends an Relevanz. So stieg die Zahl der Downloads von Gaming-Apps in China um rund 80% an. In Südkorea liegt dieser Wert hingegen bei etwa 33%. Das liegt unter anderem daran, dass Südkorea von jeher ein sehr spieleaffines Land ist, in dem solche Apps schon seit langer Zeit beachtliche Erfolge feiern. Angesichts dieser Tatsache ist ein Anstieg um 33% beeindruckend.

Ebenfalls ein starker Anstieg ist bei den sogenannten Fintech-Apps festzustellen. An den Börsen ist angesichts der Krise aktuell einiges in Bewegung. In vielen Bereichen sind die Kurse dramatisch gefallen und viele Firmen und Wertpapiere haben massiv an Wert eingebüßt. Für Anleger ist es daher wichtig, schnellstmöglich auf Veränderungen reagieren und Käufe und Verkäufe tätigen zu können. Das ist über entsprechende Apps nahezu immer und überall ohne großen Aufwand möglich. Ein Anstieg bei der Nutzung solcher Apps ist unter anderem in China, Deutschland, Italien, Südkorea und den USA festzustellen. Zudem nutzen die Japaner solche Apps mittlerweile um 50% häufiger als vor der Krise.

Zudem scheint bei den Menschen angekommen zu sein, dass sie dringend auf soziale Kontakte verzichten müssen, um eine zu rasche Ausbreitung des Virus zu vermeiden. Entsprechend erfreuen sich Liefer-Apps großer Beliebtheit. Die Menschen gehen weniger raus, um einzukaufen, und auch das gemeinsame Essen in Restaurants ist massiv zurückgegangen. Demgegenüber nimmt die Zahl der Dating-Apps spürbar ab. Das ist nach dem Valentinstag zwar typisch, hat mit Sicherheit aber auch mit der Corona-Krise zu tun. Soziale Kontakte sind aktuell einfach nicht angeraten.

Ausblick auf eine Zeit nach der Krise

Apps scheinen ein wichtiger Motor zu sein, wenn es darum geht, die digitale Transformation der industrie und Wirtschaft voranzutreiben. Aber auch im privaten Umfeld leisten sie gute Dienste. Überall dort, wo soziale Kontakte gemieden werden sollen, bieten Apps die Möglichkeit, trotzdem eine Form der Kommunikation aufrechtzuerhalten. In gewissen Grenzen lässt sich eine fehlende digitale Infrastruktur durch Apps ausgleichen. Einen vollständigen Ersatz stellen sie jedoch nicht dar. Durch die Nutzung von Apps zeigt sich allerdings, wie relevant digitale Technologien für das Arbeiten und speziell für die Kommunikation in einer Krise sind.

Es bleibt abzuwarten, inwiefern die aktuellen Entwicklungen nachhaltig sind. Kehren die Menschen nach der Krise zu ihren gewohnten Arbeitsformen zurück? Oder findet nun endgültig ein Umdenken statt, das zu einer massiven Digitalisierung der Arbeitswelt führen wird? Je länger die Krise dauern wird, desto wahrscheinlicher wird Variante zwei. Die Menschen gewöhnen sich sehr schnell an die neuen Arbeitsformen und werden diese auch nach der Krise nicht ohne Weiteres wieder aufgeben wollen. Es könnte somit sein, dass die Corona-Krise zu einer Digitalisierungswelle in den am stärksten betroffenen Regionen führt.

Schon heute ist der Bedarf an Apps jedenfalls groß. Sowohl Unternehmen als auch Privatleute setzen immer mehr Apps ein, um mit dem Alltag in der Quarantäne oder im Home Office besser zurechtzukommen. Es ist nun an den App-Entwicklern, Lösungen anzubieten, die den Menschen in ihrem Alltag einen echten Mehrwert bieten. Die Apps müssen einerseits ein großes Funktionsspektrum bieten und andererseits in Sachen Datenschutz und Zuverlässigkeit überzeugen. Dann besteht die Möglichkeit, dass sich die Corona-Krise nicht nur negativ auf die Weltwirtschaft auswirkt, sondern ihr über eine Digitalisierungswelle auch zahlreiche Vorteile bringt.

 

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